Allianz SE: Hunt verlässt Vorstand vorzeitig
Allianz SE wird derzeit mit Milliardenforderungen konfrontiert. Nun hat die Managerin Jacqueline Hunt den Vorstand des Unternehmens vorzeitig verlassen.
Das Wichtigste in Kürze
- Nach Milliardenverlusten fordern US-Anleger Schadenersatz von der Allianz.
- Am Freitag hat Jacqueline Hunt den Firmen-Vorstand vorzeitig verlassen.
- Ihr Nachfolger wurde Andreas Wimmer.
Nach Milliardenforderungen gegen die Allianz SE in den Vereinigten Staaten verlässt die Managerin Jacqueline Hunt den Vorstand des Versicherungskonzerns vorzeitig. Am Freitag rückte bereits ihr Nachfolger Andreas Wimmer in die Spitze der Allianz auf. Das teilte das Unternehmen am Donnerstag nach einer Aufsichtsratssitzung mit.
Hunts Vertrag wäre eigentlich erst im kommenden Jahr ausgelaufen. Die Britin war zuständig für die Vermögensverwaltung, die nun in den USA mit teuren rechtlichen Problemen zu kämpfen hat. Sie soll dem Unternehmen aber als «strategische Beraterin» für Vorstandschef Oliver Bäte erhalten bleiben. Bäte würdigte Hunt als «hervorragendes Mitglied des Vorstands».
US-Investoren machen Allianz SE für Milliardenverluste verantwortlich
US-Investoren machen die Allianz-Vermögensverwaltung AGI für Verluste in Höhe von mehreren Milliarden Dollar zu Beginn der Corona-Krise 2020 verantwortlich. Dabei geht es um die Frage, ob die AGI-Fondsmanager gegen Recht und Gesetz und die eigenen Richtlinien verstiessen.
In den USA hat sich unter anderem das Justizministerium eingeschaltet und in Deutschland die Finanzaufsicht Bafin. In den Vorjahren hatte Hunt die zweite und wesentlich grössere Allianz-Vermögensverwaltungsgesellschaft Pimco wieder auf Kurs gebracht.
Hunt gehörte dem Allianz-Vorstand seit 2016 an. 2019 war ihr Vertrag für drei Jahre verlängert worden.