Amazon eröffnet Supermarkt ohne Kassen

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USA,

Amazon will den Supermarkt neu erfinden: Keine Kassen, keine Schlangen, man nimmt, was man braucht und geht einfach raus. Ab Montag können Verbraucher die Technologie im ersten «Amazon Go» in Seattle ausprobieren.

Das Einkaufserlebnis habe sich wie Ladendiebstahl angefühlt, schrieb die «New York Times» - zumindest bis wenige Minuten nach Abschluss die Rechnung von Amazon im E-Mail-Postfach landete. Tatsächlich etwas zu klauen, sei schwierig: Ein Viererpack Softdrink-Dosen, den der «New York Times»-Reporter noch im Regal in eine Tüte einwickelte und sich unauffällig unter den Arm klemmte, wurde trotzdem berechnet.

Amazon Go kommt ohne Kasse aus
Amazon Go kommt ohne Kasse aus - DPA

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Online-Händler hat in Seattle einen Supermarkt eröffnet.
  • Dieser hat keine Kassen oder Self-Checkout-Automaten.

Amazons erster Supermarkt ohne Kassen öffnet für das Publikum. Die Vision hinter «Amazon Go» ist, dass Käufer die Waren direkt in ihre Einkaufstaschen legen - und am Ende das Geschäft einfach verlassen können. Der Betrag wird dann vom Amazon-Konto des Nutzers abgebucht. US-Medien, die den Laden in Seattle vor dem offiziellen Start am Montag besichtigen durften, berichteten von «Dutzenden und Dutzenden von Kameras». Ausserdem sei jeder Regalboden mit einer Waage versehen, um entnommene Artikel zu registrieren.

Die Ladenbesucher müssen eine «Amazon-Go»-App herunterladen und das Telefon an eine Schranke am Eingang halten, berichteten Medien wie die Technologieblogs «Recode» und «Techcrunch» sowie das «Wall Street Journal» am Sonntag. Von da an registriere die Technik mit Hilfe der Kameras und Sensoren, welche Artikel ein Käufer aus dem Regal holt und auch einpackt. Es sei nicht nötig, sie explizit in die Kameras zu halten. Das System komme dabei ohne Gesichtserkennung aus, betont Amazon. Die Menschen würden vom System stattdessen als «3D-Objekte» wahrgenommen. Am Ausgang hält der Ladenbesucher wiederum das Telefon an eine Schranke, um «auszuchecken».

Preise nicht tiefer

Im Angebot von «Amazon Go» sind den Medienberichten zufolge Salate, fertige Gerichte, Kochboxen, frische Lebensmittel, Getränke sowie Snacks einer Marke des von Amazon gekauften Bio-Supermarkts Whole Foods. Die Preise seien auf Supermarkt-Niveau. Gibt es einen Fehler oder ist man unzufrieden mit einem Artikel, wird der Kaufpreis erstattet - ohne dass man die Ware zurückbringen muss.

Die Eröffnung des Ladens war bereits vor rund einem Jahr erwartet worden. Laut Medienberichten hatte die Technologie jedoch Probleme, bei grösseren Menschenmengen den Überblick zu behalten. Diese seien inzwischen behoben, hiess es. Schon vor Monaten war zu lesen, den Härtetest habe die Technologie bestanden, als eine Gruppe von Mitarbeitern in gleich aussehenden Kostümen als Pokémon Pikachu verkleidet reingeschickt worden seien.

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