Apple, Google und Microsoft zoffen sich mit Australien
Australien will, dass Tech-Firmen Sicherheitslücken in ihre Software einbauen. Das Ziel: Mehr Überwachung. Dagegen wehren sich Apple und Co.
Das Wichtigste in Kürze
- Australien will, das Tech-Firmen für Überwachung Schwachstellen in ihre Software einbauen.
- Dagegen wehren sich Apple, Google und Microsoft.
Privatsphäre ist für Apple hohes Gut. Und natürlich auch eine Verkaufsargument. Die Geräte sind darum verschlüsselt, die Dienste ebenso. Das freut die Kunden, doch nicht alle Regierungen.
Australien will Smartphones besser überwachen können. Deshalb sollen Unternehmen wie Apple, Google oder Microsoft in Ihre Systeme Schwachstellen einbauen. So will es ein Gesetzesentwurf aus Down Under. Wer sich nicht daran hält, muss happige Bussen zahlen.
Die US-Tech-Firmen haben sich darum zusammengeschlossen und einen Aufruf ans Parlament verfasst. «Das neue Gesetz ist zutiefst fehlerhaft, übermässig weit umfassend und mangelt an einer angemessenen unabhängigen Aufsicht über die neuen Behörden», schreiben die Tech-Firmen. Damit nicht genug: «Das Gesetz untergräbt die Sicherheit im Netz, die Menschenrechte oder das Recht auf Privatsphäre unserer Nutzer.»
Auch Linke dafür
Das neue Gesetz sorgt in Australien für rote Köpfe. Die Regierung warf der Opposition lange Angst-Taktiken vor. In einem – mittlerweile gelöschten – Tweet schrieb Verteidigungsminister Christopher Pyne, die Gegner würden «das böse Werk von Terroristen und Pädophilen erlauben». Die Labour-Partei knickte schlussendlich ein. Auch die Mitte-Links-Partei will den Gesetzesentwurf annehmen.
Die Tech-Firmen werden weiter lobbyieren. «Wir werden den Gesetzgeber dazu drängen, diese Fehler schnellstmöglich zu beheben, wenn sie im neuen Jahr wieder die Arbeit aufnehmen.»