Arbeitgeberverband warnt vor zunehmendem Arbeitskräftemangel
Der Aufschwung der Wirtschaft im vergangenen Jahr wirkt sich gemäss dem Schweizerischen Arbeitgeberverband (SAV) positiv auf den Arbeitsmarkt aus. Eine wachsende Herausforderung für viele Betriebe stelle nun der zunehmende Arbeitskräftemangel dar, stellt der SAV in seinem neuen Beschäftigungsbarometer fest.
Das Wichtigste in Kürze
- Dank dem wirtschaftlichen Aufschwung sei die Beschäftigung bereits im dritten Quartal 2021 wieder auf dem Vorkrisenniveau gelegen und die Kurzarbeit habe in den Branchen mehrheitlich abgebaut werden können, heisst es in einer SAV-Mitteilung vom Donnerstag.
Eine überwiegende Mehrheit der zum SAV-Beschäftigungsbarometer befragten Betriebe rechne zudem mit einem weiteren Ausbau der Beschäftigung in den nächsten drei Monaten.
Der rasche wirtschaftliche Aufschwung und damit einhergehend der steigende Bedarf an Arbeitskräften stelle die Betriebe jedoch gleichzeitig vor die Herausforderung, passendes Personal zu finden, so der SAV. Die Gründe für den Engpass seien dabei vielschichtig, sie würden aber durch die Corona-Krise noch verschärft.
Zum einen hätten sich gewisse Arbeitskräfte während der Pandemie neu orientiert, schreibt der Arbeitgeberverband. Andererseits hätten sich auch die zur Besetzung einer Stelle erforderlichen Qualifikationen und Fähigkeiten während der Krise verändert.
Der Wirtschaftsverband stellt nun auch Forderungen an Politik und Verwaltung zur Entschärfung des zunehmenden Arbeitskräftemangels. Kurzfristig verlangt er die Liberalisierung der Zulassungskriterien für Drittstaatenangehörige. Mittelfristig müsse zudem die Individualbesteuerung eingeführt werden. Zum andern sei das inländische Arbeitskräftepotenzial besser auszuschöpfen, indem Mütter und ältere Arbeitnehmer besser in den Arbeitsmarkt integriert werden.