Astronauten backen erstmals Kekse im Weltall
Astronauten auf der Internationalen Raumstation (ISS) haben erstmals Kekse im Weltall gebacken.
Das Wichtigste in Kürze
- Geschmackstests an drei Keksen auf der Erde geplant.
«Wir haben Weltall-Kekse und Milch für den Weihnachtsmann in diesem Jahr gemacht», schrieb die Nasa-Astronautin Christina Koch, die die Kekse gemeinsam mit dem italienischen ISS-Kommandanten Luca Parmitano kredenzt hatte, im Kurzbotschaftendienst Twitter. Ein Mysterium für die Wissenschaftler: In der Schwerelosigkeit brauchten die Kekse zum Backen etwa sechs Mal so lang wie auf der Erde.
Während die übliche Backdauer für Schokoladen-Kekse etwa 15 bis 20 Minuten beträgt, waren die Weltall-Kekse erst nach rund zwei Stunden verzehrfertig. Den Teig für die Kekse hatte die Hotelkette Hilton geliefert, der Prototyp des Spezialofens stammte von den Firmen Nanorack und Zero G Kitchen. Die Ofen-Hersteller kündigten Tests an den Keksen an.
Die Astronauten hätten zwar Rückmeldung bezüglich des Aussehens und Geruchs der Kekse gegeben. «Wir sind jedoch erpicht darauf, das Backergebnis vollständig zu verstehen - inklusive der Begründung dafür, warum die Backzeit und Temperatur im Weltall anders ist als auf der Erde», sagte ein Vertreter von Nanoracks laut einer Hilton-Mitteilung.
Ob die Weltall-Kekse überhaupt geniessbar sind, sollen Lebensmittelforscher klären - probiert hat die Backwaren bislang noch niemand. Drei der Kekse sind bereits mit dem Versorgungs-Raumschiff SpaceX Dragon zurück zur Erde gebracht worden. «Zurzeit gibt es auf der ISS begrenzte Möglichkeiten, Essen so zuzubereiten wie wir es gewohnt sind», erklärte Zero G Kitchen. Da längere Raumfahrten immer üblicher würden, sei das Ziel, «mehr Komfort» im Weltall zu erreichen.