Auch Verwaltungsratschef von Rio Tinto tritt von Posten zurück

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Australien,

Im Zusammenhang mit der Zerstörung eines heiligen Gräberfelds der australischen Ureinwohner tritt nach dem Chef des Bergbaukonzerns Rio Tinto nun auch der Vorsitzende des Verwaltungsrats zurück.

Die Juukan-Schlucht im Staat Western Australia
Die Juukan-Schlucht im Staat Western Australia - PKKP Aboriginal Corporation/AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Vernichtung von Aborigine-Stätte hatte schon Chef des Bergbaukonzerns Job gekostet.

Die Erfolge des Unternehmens seien 2020 von der Zerstörung «überschattet» worden, sagte Simon Thompson am Mittwoch. Er sei letztlich verantwortlich für dieses «tragische Ereignis» und werde daher bei der 2022 anstehenden Hauptversammlung keine Wiederwahl anstreben.

Die Vernichtung der 46.000 Jahre alten Stätte der Aborigines hatte einen Sturm der öffentlichen Entrüstung ausgelöst. Die Gräber in der Juukan-Schlucht waren im Mai vergangenen Jahres von dem britisch-australischen Konzern gesprengt worden, um den Eisenerzabbau in der Region zu erweitern. Die Stätte gehört zu den ältesten Siedlungsgebieten des Kontinents.

Im September hatte das Unternehmen bereits mitgeteilt, dass der Vorstandsvorsitzende Jean-Sébastien Jacques sowie zwei weitere hochrangige Manager von Rio Tinto als Konsequenz aus einer internen Untersuchung ihren Hut nehmen. Den Managern waren zuvor bereits ihre Boni gekürzt worden. Verwaltungsratschef Thompson hatte die Sprengung der Stätte damals schon als «falsch» bezeichnet, zunächst aber keine persönlichen Konsequenzen gezogen.

Thompson sprach nun von «persönlicher Trauer» und «tiefem Bedauern» im Zusammenhang mit der Zerstörung der Aborigines-Stätte. Sie sei eine eindeutige Verletzung der Werte des Unternehmens. In dem Fall wurde auch eine parlamentarische Untersuchung eingeleitet. Sie empfahl dem Unternehmen, Entschädigungen zu zahlen, die Stätte wieder aufzubauen und ein Moratorium für den Bergbau in dieser Region auf den Weg zu bringen.

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