Audi muss seine Dieselmodelle zurückrufen
Audi muss nun auch Modelle mit V6-TDI-Motoren umrüsten. Das Kraftfahrt-Bundesamt hat verpflichtende Rückrufe dieser Fahrzeuge angeordnet. Es geht einmal mehr um umzulässige Abschaltvorrichtungen.
Das Wichtigste in Kürze
- Audi muss seine Autos mit den V6-TDI-Motoren umrüsten.
- Dies hat das zuständige Bundesamt in Deutschland angeordnet.
- Die Behörde beanstandet die sogenannte Aufheizstrategie, die nur auf dem Prüfstand aktiv ist.
In der Abgas-Affäre muss Audi fast 130'000 weitere Dieselmodelle in die Werkstätten zurückholen und umrüsten. Das zuständige Amt in Deutschland hat für V6-Dieselfahrzeuge von Audi einen Zwangsrückruf verhängt. Der Hersteller sei darüber informiert worden, dass die Behörde in den Audi-Modellen A4, A5, A6, A7, A8, Q5, SQ5 und Q7 mit der Abgasnorm 6 «unzulässige Abschaltvorrichtungen» festgestellt habe. Allein in Deutschland seien davon 77'600 Fahrzeuge betroffen. Weltweit sind es 127'000 Autos. Wie viele Audis in der Schweiz umgerüstet werden müssen, ist nicht bekannt.
Der zum VW-Konzern gehörenden Autobauer teilt mit, er arbeite eng mit den zuständigen Behörden zusammen. Die Software der Motorsteuerung für die betreffenden Fahrzeuge werde überarbeitet, getestet und dem Kraftfahrt-Bundesamt zur Prüfung und Genehmigung vorgelegt. «Sobald die Software freigegeben ist, werden die betroffenen Kunden benachrichtigt», erklärte Audi weiter.
Nach Freigabe der Updates durch das zuständige Amt muss der Hersteller unverzüglich die betroffenen Fahrzeuge zurückrufen und entsprechend umrüsten.
Aufheizstrategie beanstandet
Nach Angaben der «Bild am Sonntag» beanstandet die Behörde eine sogenannte Aufheizstrategie, die nur auf dem Prüfstand aktiv sei und im Strassenbetrieb abgeschaltet werde. Die schadstoffmindernde, schnelle Motoraufwärmfunktion springt bei diesen Fahrzeuge demnach nahezu nur im Prüfzyklus an. Im realen Verkehr hingegen bleibt sie aus.