Auffahrt: Am Bahnhof Bern droht das Chaos
Tessin, Berner Oberland oder sogar auf Malle: Viele nutzen Auffahrt, um ein paar Tage zu verreisen. Doch wer über Bern reist, nimmt grosse Umstände in Kauf.
Das Wichtigste in Kürze
- Inlandferien sind wegen der Corona-Beschränkungen hoch im Kurs.
- Über Auffahrt besonders beliebt: Das Tessin, Wallis, Berner Oberland und Zentralschweiz.
- Ausgerechnet über die nächsten Tage droht am Knoten-Bahnhof Bern ein Chaos.
Es ist einer der beliebtesten Brückentage seit eh und je. Da Auffahrt immer auf einen Donnerstag fällt, machen Schweizerinnen und Schweizer gerne gleich vier Tage Wochenende draus. Und verreisen mit Sonnencrème und kurzer Hose in den Süden.
Nach dem zähen Corona-Winter ist der Hunger aufs Reisen über Auffahrt auch dieses Jahr gross. Schlechte Wetterprognose hin oder her: Die Hotels im Tessin sind fast ausgebucht, auch das Berner Oberland ist gemäss den Reiseveranstaltern hoch im Kurs.
Ausgerechnet, denn ab heute Mittwochabend ist von Zugreisenden viel Geduld gefragt.
Zugfahren über Auffahrt wird zur Geduldsprobe
Am wichtigen Bahnknoten Bahnhof Bern werden zurzeit viele Weichen erneuert. Die Hauptarbeiten fallen auf das verlängerte Wochenende über Auffahrt: Von Mittwochabend 21 Uhr bis Sonntagabend Betriebsschluss.
Heisst: Auffahrts-Reiselustige brauchen mehr Zeit, müssen teilweise häufiger Umsteigen und es fallen Züge aus. Dies trifft sowohl den S-Bahn- und Regionalverkehr, als auch den Fernverkehr. Es droht das Chaos!
Gar keine Züge fahren etwa zwischen Bern Wankdorf und Ostermundigen, keine direkten von Bern via Aaretal nach Thun. Einige Intercity- und EC-Verbindungen werden umgeleitet und dauern daher länger.
Besonders betroffen sind diejenigen, die ins Berner Oberland nach Gstaad, Grindelwald und Co. reisen.
SBB-Sprecherin Jeannine Egi rät, «den Bahnhof Bern möglichst zu umfahren». Alle, die über Auffahrt mit dem Zug reisen, sollen genügend Zeit einrechnen. Und vor jeder Reise den Online-Fahrplan prüfen.
Die SBB hat ihrerseits vorgesorgt und 23 zusätzliche Züge im Netz eingeplant. «Sie schaffen knapp 27'000 zusätzliche Sitzplätze.» Rund um Bern sind zudem Ersatzbusse unterwegs.
Warum ausgerechnet über die Feiertage?
«Es ist uns bewusst, dass über die Feiertage viele Schweizerinnen und Schweizer gerne verreisen», so Egi. Sie betont, dass die Arbeiten weniger langwierige Auswirkungen zur Folge hätten als an Arbeitstagen.
Wegen Auffahrt seien weniger Berufspendler und somit weniger Personen zu Hauptverkehrszeiten unterwegs. «Der Freizeitverkehr verteilt sich besser über den Tag, entsprechend kann die SBB den Reisenden bessere Ersatzkonzepte anbieten.»
Zudem seien weniger Züge im Güterverkehr unterwegs.