Auslandsüberweisungen: Kosten bei Banken deutlich angestiegen
Die Kosten für Auslandsüberweisungen sind bei einigen Banken deutlich angestiegen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Kosten der Auslandsüberweisung haben bei einigen Banken deutlich angezogen.
- Marktforscher haben die Kosten untersucht.
Die Kosten der Auslandsüberweisung haben bei einigen Banken in den vergangenen zwölf Monaten deutlich angezogen.
Die Gebühren der Auslandsüberweisung stiegen bei der Postbank zwischen März 2018 und März 2019 im Schnitt um das Anderthalbfache. Das ergab eine Untersuchung des Marktforschungsunternehmens Consumer Intelligence. Bei der Commerzbank stiegen sie um 29 Prozent, bei den Sparkassen um 15 Prozent. Die von dem Finanzdienstleister Transferwise in Auftrag gegebene Untersuchung lag der Nachrichtenagentur AFP am Mittwoch exklusiv vor.
Kosten für Auslandsüberweisung untersucht
Die Marktforscher vergleichen die Kosten für Überweisungen von 1000 Euro in fünf gängige Währungen für sechs verschiedene Banken und Finanzdienste. So kostete eine Überweisung in den Dollar-Raum bei der Commerzbank beispielsweise 30,33 Euro. Bei der Sparkasse kostete sie 22,78 Euro.
Bei der Deutschen Bank kostete sie 19,34 Euro und bei der Postbank 17,42 Euro. Deutlich billiger geht es bei spezialisierten Diensten: Western Union verlangte laut der Untersuchung 12,83 Euro und Transferwise 4,44 Euro.
Für Überweisungen in britischem Pfund lagen die Kosten zwischen 4,08 und 30,58 Euro. Für polnische Zloty lagen sie zwischen 4,41 und 62,63 Euro. Für türkische Lira verlangten die Institute zwischen 7,07 und 44,89 Euro. Für australische Dollar waren es schliesslich zwischen 4,18 und 56,87 Euro.
Grossteil der Kosten sind Gebühren
Einen Grossteil der Kosten bei der Auslandsüberweisung machen bei den Banken die Überweisungsgebühren aus. Allerdings berechnen viele Institute den Kunden zusätzlich einen deutlich schlechteren Wechselkurs, als sie selbst bekommen.
«In einem falschen Wechselkurs verstecken die Anbieter eine zweite Gebühr. Diese beträgt meist ein Vielfaches der ausgewiesenen Kosten», kritisierte Transferwise-Geschäftsführer Kristo Käärmann. «Diese unterscheiden sich je nach Finanzinstitut und Zielwährung enorm.»
«Zum Schutz der Verbraucher begrüssen wir daher, dass die EU versteckte Gebühren ab April 2020 verbietet», erklärte Käärmann. Dann müssen die Anbieter sämtliche Kosten offenlegen - allerdings nur bei Online-Überweisungen. «Wir fordern Anbieter auf, diese Änderungen sofort umzusetzen und nicht erst, wenn sie dazu gezwungen sind.»