Autokonzerne wenden sich gegen US-Pläne zur Lockerung von Umweltstandards
Mehr als ein Dutzend Autohersteller haben sich in einer gemeinsamen Initiative gegen die Pläne der US-Regierung zur Lockerung der Umweltauflagen für Autos gewandt.
Das Wichtigste in Kürze
- Unternehmen fürchten «Instabilität» wegen Rechtsstreits.
In einem am Donnerstag von der «New York Times» veröffentlichten Brief an Präsident Donald Trump warnen die Unternehmen, dass diese Pläne ihre Gewinne beschneiden und zu «Instabilität» auf dem Automarkt führen würden.
Der Brief wurde von 17 Unternehmen unterzeichnet, darunter Ford, General Motors, Toyota, Honda und Volkswagen. Die Konzerne hatten sich selbst kurz nach dem Amtsantritt von Präsident Trump für eine Aufweichung der Normen eingesetzt. Inzwischen sind sie jedoch wegen der juristischen Auseinandersetzungen um die Standards zwischen der US-Bundesregierung und Kalifornien und anderen Bundesstaaten besorgt.
Die Unternehmen befürchten, dass künftig in den USA unterschiedliche Grenzwerte für Spritverbrauch und Emissionen herrschen könnten, was ihnen die Produktion erheblich verkomplizieren würde. In ihrem Brief an Trump werben sie für eine Lösung, «die von allen Seiten unterstützt wird - Kalifornien eingeschlossen».
In einem weiteren Schreiben an den kalifornischen Gouverneur Gavin Newsom plädieren die Unternehmen für Normen, die auf «halbem Weg» zwischen den derzeit noch geltenden Standards aus der Regierungszeit des früheren Präsidenten Barack Obama und den Plänen der Trump-Regierung liegen.
Allgemein erwartet wird, dass die Regierung ihre ausgearbeiteten Pläne für die Auto-Standards in diesem Sommer präsentiert. Bereits im vergangenen August hatten die Umweltbehörde EPA und die Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA vorgeschlagen, dass die Umweltnormen für Pkw und leichte Lkw bis zum Jahr 2026 auf dem von der früheren Regierung vorgesehenen Standard für das Jahr 2020 eingefroren werden.
Dies würde bedeuten, dass bis 2026 für neue Modelle die Vorgabe eines Spritverbrauchs von einer Gallone pro 37 Meilen gelten soll. Dies entspricht etwa 6,3 Litern pro 100 Kilometer. Die bisherigen Effizienzstandards sehen hingegen vor, dass bis 2025 der Verbrauch auf 4,3 Liter pro 100 Kilometer sinken muss. Bei diesen Werten sind die unterschiedlichen Normen für Pkw und leichte Lkw zu einer Durchschnittszahl zusammengerechnet.
Gouverneur Newsom erklärte laut «New York Times» in einer E-Mail, er sei nicht an einer Vereinbarung auf «halbem Weg» interessiert. Die Aufhebung der Emissionsstandards sei «schlecht für das Klima und schlecht für die Wirtschaft». Kalifornien hatte bereits im Mai 2018 gegen die Pläne der Trump-Regierung geklagt. In seinem juristischen Kampf gegen die Lockerung der Auto-Umweltnormen wird der bevölkerungsreichste US-Bundesstaat von mehr als einem Dutzend anderer Staaten unterstützt.