Bank of England: Inflation in Grossbritannien im April 2022 wohl über fünf Prozent
Die Inflation in Grossbritannien wird laut dem Vizedirektor der Britischen Nationalbank Bank of England (BoE), Ben Broadbent, im April 2022 wohl über fünf Prozent liegen.
Das Wichtigste in Kürze
- Höchstpreise für Energie sollen im April neu festgelegt werden.
Die Inflationsrate werde die Schwelle von fünf Prozent voraussichtlich «locker übersteigen», sagte Broadbent in einer Rede an der Universität Leeds am Montag. Bisher hatte die britische Notenbank mit einem Höchstwert von fünf Prozent gerechnet.
«Es ist höchstwahrscheinlich, dass die Inflation die Rate von fünf Prozent locker übersteigen wird», sagte Broadbent. Dies werde voraussichtlich im April geschehen, wenn die nationale Energiebehörde Ofgem die Obergrenze für Energiepreise für Privatkunden neu festlegen werde.
Mit einer deutlichen Verteuerung der Energiepreise sei zu rechnen, sagte Broadbent weiter. Wie die Europäische Zentralbank (EZB) zieht die BoE mit ihren Massnahmen auf eine Inflationsrate von zwei Prozent.
Die Inflationsrate in Grossbritannien hatte bereits im Oktober mit 4,2 Prozent im Vorjahresvergleich ihren Höchststand der vergangenen zehn Jahre erreicht. Die derzeit stark erhöhen Preise für Strom und Gas auf den europäischen Märkten werden sich auch weiterhin auf die Verbraucherpreise auswirken, sagte Broadbent weiter.
Eine schnelle Anhebung der Leitzinsen, mit der die BoE der Inflation zumindest teilweise entgegnen könnte, lehnte Broadbent bisher ab. «Es gibt gute Gründe davon auszugehen, dass diese Inflation bei den handelbaren Gütern abnehmen und in einigen Fällen sogar umschlagen wird, bevor eine geldpolitische Entscheidung sie beeinflussen könnte», sagte Broadbent weiter.