Bank of Japan hält an lockerer Geldpolitik weiter fest
Trotz steigenden Preisen hält die japanische Zentralbank an ihrem lockeren Kurs fest. Die kurzfristigen Zinssätze bleiben bei minus 0,1 Prozent.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Bank of Japan hält weiterhin an ihrer lockeren Geldpolitik fest.
- Zwar steigen auch in Japan die Preise.
- Ursache der Inflation sind jedoch vor allem die hohen Energiepreise.
Japans Zentralbank widersetzt sich weiterhin dem globalen Trend zur geldpolitischen Straffung und lässt die Zügel trotz der steigenden Inflation und der rasanten Talfahrt des Yen extrem gelockert. Die Bank of Japan (BoJ) beschloss am Donnerstag nach einer zweitägigen Tagung, ihre wichtigsten geldpolitischen Hebel weiterhin unverändert zu lassen. So sollen die kurzfristigen Zinssätze bei minus 0,1 Prozent und die langfristigen bei etwa null bleiben.
Inflation geringer als im Westen
Die Entscheidung war in Marktkreisen erwartet worden. Damit fahren die japanischen Notenbanker weiter unbeirrt einen Kurs, der im Gegensatz steht zu dem der Kollegen in Europa und den USA. Zwar steigen die Preise auch in Japan, die Inflation wird jedoch vor allem durch die hohen Energiepreise getrieben und ist zudem deutlich geringer als im Westen.
Die BoJ geht für das noch bis März 2023 laufende Fiskaljahr von einer Preissteigerung um 2,3 Prozent aus. Bisher waren die Notenbanker von 1,9 Prozent ausgegangen.
Japans Konsumenten neigen nach Ansicht mancher Ökonomen dazu, ihren Verbrauch einzuschränken, wenn die Preise steigen. Dies könne den Inflationsdruck begrenzen, weswegen es die BoJ auch nicht eilig habe, ihre Geldpolitik anzupassen. BoJ-Gouverneur Haruhiko Kuroda hatte denn auch kürzlich zu erkennen gegeben, dass es ungeachtet der Schwäche des Yen vorerst zu keiner Straffung der Zügel kommen dürfte.