Baumärkte und Gartencenter machen der Wirtschaft Hoffnung
Das Wichtigste in Kürze
- Schweizer Gartencenter und Baumärkte verzeichnen eine hohe Nachfrage.
- Die Lockdown-bedingten Ausfälle kann dies allerdings nicht kompensieren.
Gestern hat die Schweiz einen weiteren Schritt zurück zur Normalität gemacht. Neu sind Restaurants, Fitnesscenter und Detailhandel wieder geöffnet.
Die Zukunft dieser Firmen liegt in der Hand der Konsumenten. «Ob die wirtschaftliche Erholung bald einsetzt, hängt jetzt in einem ersten Schritt stark davon ab, ob die Schweizer Bevölkerung zu ihrem gewohnten Konsumverhalten zurückkehrt», sagt Economiesuisse-Chefökonom Rudolf Minsch.
Gemäss einer Umfrage des Wirtschaft-Dachverbands hält sich der Optimismus von Schweizer Unternehmen in Grenzen. Viele glauben, dass sich die Situation trotz Lockdown-Lockerung so schnell nicht verbessert.
Positive Bilanz in Gartencentern und Baumärkten
Der Wirtschaft Mut machen können Baumärkte und Gartencenter. Sie durften bereits am 27. April wieder öffnen. Ihre Bilanz ist positiv.
Migros spricht von hohen Umsätzen, Coop von einem «sehr guten» Ergebnis. Obi hat gar mehr umgesetzt als in den Vorjahreswochen – trotz BAG-Vorschriften.
Bei Jumbo waren die Umsätze ähnlich hoch wie im Vorjahr, Bauhaus spricht von einer sehr hohen Nachfrage, welche anhält. «Zu Stosszeiten kommt es, durch die stark limitierte Anzahl Personen, welche sich gleichzeitig im Fachcenter aufhalten können, zwischendurch zu Wartezeiten», sagt Sprecher Mario Hähni.
In dieses positive Ergebnis spielen mehrere Faktoren mit ein. Einerseits ist jetzt Gartensaison, was die Nachfrage ankurbelt – besonders, wenn viele Schweizer daheim sind. Andererseits dürften sich wegen der vorherigen Schliessung einige Käufe angestaut haben.
Verlorene Umsätze nicht kompensiert
Migros-Sprecher Marcel Schlatter stellt darum auch klar: «Die Umsätze vermögen die Einbussen der letzten zwei Monate nicht zu kompensieren.» Ähnlich klingt es bei der Konkurrenz.
Was Gartencenter und Baumärkten in die Hand spielen könnte: Wegen des Lockdowns und Restriktionen in anderen Ländern dürften viele Schweizer diesen Sommer daheim bleiben. Und manche wohl die Zeit nutzen, um Arbeiten um das Haus zu erledigen.
Davon könnten weite Teile der Wirtschaft profitieren. Auch etwa Restaurants, die ÖV-Branche oder die Hotellerie. Doch das ändert nichts daran, dass die Corona-Pandemie die Schweizer Wirtschaft dieses Jahr schrumpfen lässt.