Betrugsverfahren gegen VW nun auch in Frankreich
Im Dieselskandal bei Volkswagen hat nun auch die französische Justiz ein Betrugsverfahren eröffnet.
Das Wichtigste in Kürze
- Konzern soll in Dieselskandal Millionensumme zurückstellen.
Wie der Wolfsburger Konzern am Mittwoch mitteilte, läuft bereits seit dem 6. Mai ein offizielles Ermittlungsverfahren gegen VW. Nach Angaben aus Justizkreisen wurde der Konzern angewiesen, Sicherheiten in Höhe von insgesamt 70 Millionen Euro zurückzustellen.
Der Dieselskandal bei dem Autobauer war im September 2015 bekannt geworden. VW räumte damals ein, bei bestimmten Dieselmotoren eine Software verbaut zu haben, die den Ausstoss von Stickoxid auf dem Prüfstand senkte, nicht aber im Strassenverkehr.
VW erklärte nach Angaben von Anwalt Nicolas Huc-Morel, in Deutschland habe der Konzern 2018 eine Geldbusse von einer Milliarde Euro gezahlt. Dies umfasse auch «Fahrzeuge, die in Frankreich vermarktet wurden». Allerdings halte die französische Justiz weitere Ermittlungen für nötig. VW hat dagegen Rechtsmittel eingelegt.
Anfang Mai hatte ein Gericht im südfranzösischen Pau einem VW-Fahrer erstmals eine Entschädigung in Höhe von 4000 Euro zugesprochen. Sein Anwalt Charles Constantin-Vallet betonte daraufhin, nun könnten «alle Opfer ihr Recht geltend machen», denn in Frankreich sind Sammelklagen gegen Konzerne möglich. Demnach sind mehr als 950.000 Fahrzeuge betroffen.
Am Dienstag hatte auch Renault ein Ermittlungsverfahren wegen Betrugs bekanntgegeben. Der Konzern bestreitet aber, eine manipulierte Schadsoftware eingesetzt zu haben.