Bitcoin: Finanzelite glaubt nicht an die Kryptowährung
Computer-Nerds und Kleinanleger spekulieren auf den Bitcoin. Die Grossen der Finanzbranche halten von der Kryptowährung nichts.
Das Wichtigste in Kürze
- Trotz enormen Preisschwankungen wird nach wie vor in den Bitcoin investiert.
- Grössen der Finanzbranche warnen von der Kryptowährung.
Die Überraschung Mitte Dezember war klein: Bitcoin ist das Finanzwort 2017. Einen Monat später hält der Hype um die Kryptowährung noch immer an. Obwohl der Bitcoin seit Krönung zum Finanzwort des Jahres über 5000 Dollar an Wert verloren hat.
Niemand weiss, ob der grosse Crash kommen wird. Zumindest die Grossen der Finanzwelt glauben nicht an die Kryptowährung. US-Investor George Soros (87) sagte erst letzte Woche am Rande des Weltwirtschaftsforums WEF: «Der Bitcoin ist keine Währung, weil er zu instabil ist». Kursschwankungen von bis zu 25 Prozent an einem Tag machten ihn als Währung untauglich, um Löhne, Waren oder Dienstleistungen zu bezahlen. Und sowieso: «Der Bitcoin ist eine riesige Blase.»
Ein weiteres Gegenargument liefert Christine Lagarde (62): «Das Bitcoin-Mining verbraucht viel zu viel Energie», so die IWF-Chefin. Grund: Damit Bitcoins entstehen, müssen Computer eine komplexe Rechenaufgabe lösen. Die nur eine begrenzte Stückzahl der Coins ausgegeben wird, und die Nachfrage weiter steigt, wird die Rechenaufgabe immer komplexer. Das verbraucht immer mehr Strom. Laut dem Online-Portal «Digiconomist» verbraucht die Bitcoin-Gemeinde zur Zeit so viel Strom wie der Irak.
Gleich sieht es sein Kollege Warren Buffett (87). «Ich kann mit annähernder Sicherheit sagen, dass das ein böses Ende nehmen wird.» Bislang spekuliert er mit seiner Investmentfirma aber noch nicht auf einen Crash der Kryptowährung.
Für Credit-Suisse-Chef Tidjane Thiam (55) ist der Bitcoin ein reines Spekulationsobjekt: «Leute Bitcoin mit dem einzigen Grund, um daran Geld zu verdienen. Genau so wird Spekulation definiert – und auch eine Blase», sagte er im November. Und ergänzt: «Bitcoin haben schlicht keinen Nutzen.»
Ins gleiche Horn bläst UBS-Präsident Axel Weber (60). Die Grossbank wird darum auch nicht mit Bitcoins handeln. «Ein entsprechendes Angebot für Privatkunden ist nicht vorgesehen», sagte er letzte Woche am WEF. Er rechnet zudem damit, dass zunehmende Regulierung einen «massiven Wertverlust» auslösen könnte.