Solarenergie auch bei einem Stromausfall nutzen
Plötzlich gehen die Lichter aus: Was heisst das für die Solarenergie? Kann bei einem Stromausfall die heimische Solaranlage überhaupt noch genutzt werden?
Das Wichtigste in Kürze
- Sind wir bei einem Stromausfall mit einer Solaranlage auf der sicheren Seite?
- Not- und Ersatzstromversorgung gelten als Alternative bei einem Blackout.
Laut der Seite «energy-charts.info» lag der Anteil der Solarstromproduktion am Stromverbrauch in der Schweiz 2021 bei 4,89 Prozent. 2020 lag er bei 4,7 Prozent und aktuell bei knapp 6 Prozent. Die Zahlen stammen vom Bundesamt für Energie (BFE).
Aber sind wir bei einem Blackout mit einer Solaranlage auf der sicheren Seite?
Ein Blackout stellt seit der Energiekrise 2022 durchaus eine Gefahr dar. Durch Naturkatastrophen, Cyberangriffe oder Überlastung kann es schnell zu einem grossflächigen Stromausfall kommen.
Solarenergie, gekoppelt mit Not- oder Ersatzstrom bietet eine gute Alternative, um im Notfall auch mit Strom versorgt zu sein. Allerdings müssen hierfür einige Voraussetzungen geschafft werden.
Auch im Notfall: Solarenergie als Stromversorgung nutzen
Die Photovoltaik-Anlage schaltet sich bei einem Blackout nicht automatisch ein. Bei einem Stromausfall schaltet sich auch die Solaranlage ab.
Grund: Damit ein sicheres Arbeiten am Stromnetz gegeben ist, müssen alle Stromkreise geschlossen werden. Kommt es zum Stromausfall, kann unter Umständen die Solaranlage nicht mehr genutzt werden.
Es gibt jedoch Möglichkeiten, mit denen die Solarenergie aus der PV-Anlage im Notfall trotzdem als Stromversorgung genutzt werden kann.
So würde die eingespeiste Solarenergie auch dann noch zur Verfügung stehen, wenn das öffentliche Netz zusammenbricht. Hierzu muss die normale Solaranlage mit einem Wechselrichter und gegebenenfalls mit einem eigenen Stromspeicher ausgestattet werden.
Je nach Nutzung, kommt entweder eine Notstromversorgung, oder eine Ersatzstromversorgung infrage.
Notstromversorgung
Das Notstromsystem gewährleistet die nötigste Stromversorgung. Ein Wechselrichter stellt nicht nur die Verbindung zum Netzanbieter her. Er hat auch eine separate Steckdose.
Bei Stromausfall registriert ihn der Wechselrichter und aktiviert eine spezielle Notstromsteckdose. Nachteil: Alle Geräte müssen händisch an die Notfallsteckdose angeschlossen werden. Das Notstromsystem ist also eine kurzfristige und eingeschränkte Lösung mit Trennung vom öffentlichen Netz.
Ersatzstromversorgung
Das Ersatzstromsystem hingegen ersetzt wie bei einer Inselanlage den Netzversorger. Eine Ersatzversorgung mit Strom des gesamten Haushaltes ist so möglich.
Ein Stromspeicher mit Ersatzfunktion und Wechselrichter werden hierfür benötigt. Der Wechselrichter erkennt, wann der Strom weg ist und kann den Strom in den Stromspeicher einspeisen. Der Wechselrichter muss dafür höhere Einschaltströme aushalten können.
Nur so können die unterschiedlichen Geräte gleichzeitig genutzt werden. Eine solche Inselversorgung kostet im Umkehrschluss mehr in ihrer Anschaffung.
Der Stromspeicher und die Solaranlage müssen deutlich leistungsstärker sein als bei der Notstromversorgung.