Der Online-Lebensmittelhandel erlebt durch die Corona-Krise einen Boom. Der Experte glaubt, dass sich das Konsumverhalten nachhaltig ändern könnte.
LeShop
LeShop.ch wird komplett zu Migros umfunktioniert. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Online-Lebensmittelhändler sind gefragt wie noch nie.
  • Von der Corona-Krise könnte der Online-Lebensmittelhandel nachhaltig profitieren.
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Online-Lebensmittelhändler gibt es schon ewig, doch aus der Nische haben sie es bisher nie geschafft. Grosse Wachstumssprünge machen sie – anders als Kleider- und Elektronikshops – seit Jahren nicht mehr. Gerade 2,8 Prozent Marktanteil erreichen Leshop, Coop@home, Farmy und Co. am gesamten Lebensmittelhandel.

Das Coronavirus ändert alles. Die Nachfrage ist in den letzten Wochen regelrecht explodiert. Liefertermine zwei Wochen nach Bestelldatum sind keine Seltenheit. Entsprechend wird aktuell Personal aufgebaut, um zügiger liefern zu können – denn nicht Lebensmittel fehlen, sondern Kapazitäten.

Coronavirus Kassen
Plexiglasscheiben an den Kassen bei Schweizer Detailhändlern verhindern die Tröpfenübertragung des Coronavirus zwischen Personal und Kunden. - Keystone

Bei Leshop heisst es, dass viele Bestellungen von Neukunden seien. Beschert die Corona-Krise den Online-Supermärkten eine neue Generation von Kunden?

Wie nachhaltig dieser Boom ist, sei abzuwarten, sagt Darius Zumstein, E-Commerce-Experte von der ZHAW. «Einige Konsumenten gewöhnen sich sicher an diesen sicheren, bequemen und einfachen Kaufkanal und verändern nachhaltig ihr Einkaufsverhalten.»

Die Konsequenz: Coop@home, LeShop, Farmy und andere Online-Supermärkte werden Marktanteil zulasten des stationären Handels gewinnen, so Zumstein. Dadurch entstehe Druck auf die ganz Branche. «Aldi, Lidl, Spar, Volg und andere kleine Supermärkte ohne Onlineshop werden sich digitalisieren müssen, wollen sie nicht Marktanteile einbüssen.»

Onlinehandel
Das Coronavirus sorgt dafür, dass Kunden vermehrt beim Onlinehändler bestellen. - Keystone

Noch sind die Online-Lebensmittelhändler am Anschlag. Zumstein glaubt, dass diese gestärkt aus der Krise gehen werden. «Man wird die gesamten Geschäftsprozesse und vor allem die digitale Wertschöpfungskette anpassen und viel investieren.»

Doch er erinnert daran: «Nachfrageschwankungen wird es aber immer geben und diese sind nie einfach zu handhaben, nur schon aus logistischen Gründen.»

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