VW-Dieselskandal: Britisches Gericht gibt 91'000 Klägern Recht
Rund 91'000 Kunden von Volkswagen in Grossbritannien haben ein Anrecht auf Entschädigung. Dies entschied ein britisches Gericht im Dieselskandal-Prozess.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein britisches Gericht hat 91'000 Klägern im Prozess gegen VW Recht gegeben.
- Volkswagen wurde des Datenmissbrauchs bezüglich der Dieselwerte beschuldigt.
- Der Konzern äussert sich enttäuscht und erwägt eine Berufung einzulegen.
Rund 91'000 Kunden von Volkswagen in Grossbritannien haben ein Anrecht auf Entschädigung. Das entschied am Montag ein Gericht in London. Der High Court sieht es als erwiesen an, dass VW illegale Software in Fahrzeuge einbaute, die in Grossbritannien verkauft wurden.
Damit sollte der Schadstoffausstoss bei Emissionstest gedrückt werden. Wie hoch die Entschädigung ausfallen wird, muss die Justiz in einem gesonderten Verfahren entscheiden.
Volkswagen erwägt eine Berufung einzulegen
Volkswagen reagierte «enttäuscht». Der Konzern erwäge, in Berufung zu gehen, teilte VW mit. VW hatte im September 2015 zugegeben, in weltweit elf Millionen Fahrzeugen eine illegale Software eingesetzt zu haben.
In Deutschland bietet der Konzern mittlerweile rund 260'000 Dieselkunden einen Vergleich an; sie sollen Einmalzahlung zwischen 1350 und 6257 Euro erhalten. In Zusammenhang mit dem Dieselskandal zahlte Volkswagen bereits mehr als 30 Milliarden Euro Entschädigungen, vor allem in den USA.