Bulgari-Chef Babin: Zu früh, US-Zoll-Massnahmen zu beurteilen

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Zürich,

Die von Trump angekündigten Importzölle könnten die Schweizer Uhrenindustrie hart treffen. Bulgari äussert sich vorsichtig.

Babin
Bulgari-CEO Jean-Christophe Babin kritisiert die Fluggesellschaft Swiss. - keystone

Viele Luxusgüterhersteller und Schweizer Uhrenmacher halten sich mit Blick auf die von US-Präsident Donald Trump angekündigten hohen Importzölle mit Aussagen zurück. So auch Bulgari.

Es sei noch viel zu früh, die von der US-Regierung geplanten Massnahmen genau zu beurteilen, sagte Bulgari-Chef Jean-Christophe Babin an der «Watches and Wonders»-Messe in Genf im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AWP. Daher könne er das nicht weiter kommentieren.

Am Mittwochabend war bekannt geworden, dass die USA ab Samstag alle Einfuhren pauschal mit Zöllen von 10 Prozent belegen. Zudem würden für viele Länder ab dem 9. April höhere Importzölle gelten, so etwa für Güter und Waren aus der Schweiz 31 Prozent, aus der EU 20 Prozent.

Aktienverluste nach Ankündigung

Die Aktien des französischen Branchenriesens LVMH, zu dem Bulgari gehört, verloren daraufhin am Donnerstag über 5 Prozent an Wert. Die Schweizer Luxusgüterwerte Swatch und Richemont gaben mehr als 6 Prozent ab.

Derweil hat der Bulgari-CEO in seinem Uhrengeschäft nach einem schwächeren Jahr 2024 nun im ersten Quartal 2025 «eine gewisse Stabilisierung» gesehen. Der Umsatz sei im vergangenen Jahr rückläufig gewesen, seit Anfang Jahr sei die Entwicklung aber wieder stabil, sagte Babin.

Der Durchschnittspreis für eine Bulgari-Uhr liegt laut Babin bei 10'000 Franken. Davon sind allerdings sehr teure «Highend»-Uhren ausgeschlossen. Diese fielen in den Schmuckbereich und könnten bis zu einer Million Franken kosten.

Bulgari's wachsendes Uhrengeschäft

Die Marke ist zwar vor allem für ihren Schmuck bekannt. Gleichzeitig wächst das Uhrensegment von Bulgari und nimmt eine immer bedeutendere Rolle im Gesamtportfolio ein. Rund 6500 Mitarbeiter arbeiten weltweit für das Unternehmen, davon rund 500 in der Schweiz in der Geschäftseinheit «Bulgari Horlogerie». Hinzu kommen global noch rund 3000 Mitarbeiter im Hotelgeschäft.

Bulgari ist in diesem Jahr das erste Mal an der «Watches and Wonders», was bei der Ankündigung für entsprechend Aufsehen gesorgt hatte. Babin ist sehr zufrieden und will auch im nächsten Jahr erneut teilnehmen, wie er zu AWP sagte.

Babin ist neben Bulgari, wo er seit 2013 CEO ist, seit kurzem auch für das gesamte Uhrengeschäft des Mutterkonzerns LVMH zuständig. Dazu gehören unter anderem die Marken Hublot, Zenith oder TAG Heuer, die ebenfalls an der «Watches and Wonders» vertreten sind.

Der einwöchige Uhrensalon läuft noch bis kommenden Montag. Insgesamt präsentieren 60 Uhrenmarken – darunter Branchengrössen wie Rolex, Patek Philippe oder Cartier von Richemont – Händlern und Medien ihre Neuheiten. Ab Samstag öffnet die Messe ihre Tore auch für die Öffentlichkeit.

Kommentare

User #1573 (nicht angemeldet)

RICHTIG ZUERST RUHE BEWAHREN , ABWARTEN , IN RUHE ÜBERLEGEN UND NOCHMALS ÜBERLEGEN UND ALLE INFORMATIONEN FILTRIEREN : DANACH ENDSCHEIDEN . ABER NICHT ALLES RISKIEREN.

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