Chef von Branchenverband rechnet mit höheren Flugpreisen

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Deutschland,

Der Chef des deutschen Branchenverbands der Luftfahrtunternehmen rechnet wegen höherer Betriebskosten mit steigenden Flugticketpreisen.

Kondenssstreifen von Flugzeugen
Kondenssstreifen von Flugzeugen - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Kerosin- und andere Betriebskosten steigen - Reiselust trotz Kriegs ungebrochen.

«Ich gehe davon aus, dass Fliegen teurer wird», sagte der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL), Peter Gerber, den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Dienstagsausgaben). «Die Kerosinkosten steigen, aber auch die Infrastrukturkosten werden höher, weil etwa die Flugsicherungen höhere Kosten weitergeben.»

Auch der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine und die absehbar steigenden Preise werden die jüngste Erholung des Flugverkehrs nach Ansicht von Gerber aber nicht beeinträchtigen. «Schaut man sich den Gesamtmarkt an, dann wird die Reiselust derzeit nicht gedämpft», sagte er. Mit Beginn des Sommerflugplans werde die Luftfahrtbranche ihr Angebot verdoppeln und dann wieder auf beinahe 85 Prozent des Verkehrsniveaus von 2019 kommen, dem Jahr vor Ausbruch der Corona-Pandemie.

Ein Embargo von Energielieferungen aus Russland würde die deutsche Luftfahrtbranche nach Angaben Gerbers verkraften können. Es würde «Einschränkungen und höhere Preise geben», sagte er. Zu «grossen Ausfällen» würde eine solche Entwicklung aber nicht führen. Das meiste Öl, das die Unternehmen nutzten, werde über westdeutsche Häfen an der Nordsee importiert. Auch am Berliner Flughafen BER sei ein völliger Stillstand unrealistisch, fügte der BDL-Präsident an.

Die Struktur der Treibstoffversorgung weist regionale Unterschiede auf. Für die Bereitstellung von Kraftstoffen in der Region Berlin-Brandenburg ist eine grosse Raffinerie im brandenburgischen Schwedt von entscheidender Bedeutung. Wie andere Raffinerien in Ostdeutschland wird der Standort massgeblich durch die Druschba-Pipeline aus Russland mit Öl versorgt, die bereits zu Zeiten der DDR gebaut wurde. Die Raffinerie gehört teilweise dem russischen Ölkonzern Rosneft.

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