China will nach Stromausfällen 2021 dieses Jahr mehr Kohle verfeuern
Stromausfälle wie 2021 will China in diesem Jahr unbedingt vermeiden. Darum möchte das Land jetzt wieder mehr Kohle verfeuern.
Das Wichtigste in Kürze
- Vergangenen Sommer hatte China mit Stromausfällen zu kämpfen.
- Im Jahr 2022 will das Land daher wieder mehr Kohle selbst fördern.
- So verliere man aber den Kampf gegen den Klimawandel, so Greenpeace.
Der chinesische Regierungschef Li Keqiang kündigte an, den Kohleverbrauch in diesem Jahr zu erhöhen. So sollen die Kohlekraftwerke unter Volllast laufen und zusätzlichen Strom liefern können. Dies meldete die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua am Mittwoch.
Peking hatte in den vergangenen Monaten erlaubt, stillgelegte Kohleminen wieder zu betreiben und so die Förderung im eigenen Land erhöht.
Stromausfälle wegen Kohle-Preisanstieg
Im vergangenen Sommer hatte China Strom rationieren und Kraftwerke abschalten müssen. Dies, nachdem der Preis für Kohle auf dem Weltmarkt sprunghaft angestiegen war. Chinas Stromerzeugung hängt zu 60 Prozent an der Kohle. Mit der Verteuerung des Brennstoffs war auch der Preis für Strom gestiegen – und damit die Produktionskosten für die Unternehmen.
Regierungschef Li habe angewiesen, dass die Energiesicherheit «gewährleistet» sein müsse, berichtete Xinhua. Li sprach demnach dazu am Dienstag bei einem Treffen zur wirtschaftlichen Lage des Landes.
Li Shuo von der Umweltorganisation Greenpeace China sagte der Nachrichtenagentur AFP am Mittwoch Folgendes: Die Volksrepublik kehre zurück zum Modell der Unterstützung der Wirtschaft «um jeden Preis». Peking verliere so Zeit im Kampf gegen den Klimawandel.
China stark von fossilen Brennstoffen abhängig
Präsident Xi Jinping hatte angekündigt, die Treibhausemissionen vor dem Jahr 2030 zu senken. China investiert weltweit am meisten in erneuerbare Energien. Dennoch bleibt die zweitgrösste Volkswirtschaft der Welt stark abhängig von fossilen Brennstoffen.
China ist der grösste Produzent von Kohle und der grösste Emittent von Treibhausgasen. Amtlichen Angaben zufolge stieg der Kohleverbrauch im vergangenen Jahr um 4,7 Prozent im Vorjahresvergleich.