Chinesisches Fintech Ant Group von Jack Ma wird Finanzholding

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China,

Die zuletzt in Ungnade gefallene Ant Group wird umgebaut. Man messe «der Dringlichkeit der Verbesserungen grosse Bedeutung zu».

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Das Logo der Ant Group. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Ant Group wird zur Finanzholding umgebaut.
  • Die Restrukturierung soll vor einem möglichen neuen Anlauf zu einem Börsengang geschehen.
  • Im November wurde der Börsengang von Ant von Bankenregulierern gestoppt.

Das Fintech Ant Group soll vor einem möglichen neuen Anlauf zu einem Börsengang grundlegend umgebaut werden. Der Finanzdienstleister von Alibaba-Gründer Jack Ma soll zur Finanzholding werden, wie die chinesische Zentralbank am Montag erklärte. «Ant Group misst der Dringlichkeit der Verbesserungen grosse Bedeutung zu», erklärte das Unternehmen in einer Stellungnahme.

Die Bankenregulierer hatten den Börsengang von Ant im November wenige Tage vor der geplanten Erstnotiz jäh gestoppt. Dieser sollte mehr als 37 Milliarden Dollar einbringen. Über die Gründe war damals nur gerätselt worden. Firmengründer Ma war danach für gut zwei Monate von der Bildfläche verschwunden.

Grosser Restrukturierungsplan

Den Aufsehern bei der Zentralbank in Peking sind vor allem die als «unsachgemäss» bezeichneten Verflechtungen zwischen dem Zahlungsdienstleister AliPay, dem Geschäft mit virtuellen Kreditkarten («Jiebei») und der Verbraucherkredit-Sparte Huabei ein Dorn im Auge. Diese sollen nun mit einem «umfassenden und umsetzbaren Restrukturierungsplan» gekappt werden, wie die für die Finanzaufsicht zuständige Notenbank mitteilte. Man habe Ant aufgefordert, seine Verschuldungs- und Produktrisiken sowie das Liquiditätsrisiko seiner wichtigsten Fondsprodukte anzugehen. Zudem soll der riesige Geldmarktfonds Yu'eBao verkleinert werden.

Jack Ma
Jack Ma, der Gründer des chinesischen Online-Riesen Alibaba. - keystone

Die Beschränkungen, die mit der Einstufung als Finanzholding verbunden sind, dürften die Renditen von Ant schrumpfen lassen. Auch die Bewertung wird damit betroffen.

Bei dem in letzter Minute abgesagten Börsengang wäre der Konzern mit 315 Milliarden Dollar bewertet worden. Fast 40 Prozent der Erträge kamen zuletzt aus der Vergabe von Verbraucherkrediten.

«Beispielhaft für die Regulierung der Plattform-Ökonomie»

Der Finanzkonzern hat nach Angaben der Zentralbank zugesagt, die Grundsätze seiner Unternehmensführung (Corporate Governance) zu verbessern. «Unzulässige Finanzgeschäfte bei Krediten, Versicherungen und in der Vermögensverwaltung» sollen korrigiert werden. Ant müsse dabei auch sein Monopol bei Kunden-Kreditinformationen aufgeben. Das Unternehmen kündigte an, eine eigene Auskunftei aufzubauen und die beiden Kreditvergabe-Töchter in die Konsumfinanzierungs-Sparte einzubringen.

Die staatliche Zeitung «Economic Daily» nannte die Massnahmen in einem Kommentar am Montag «beispielhaft für die Regulierung der Plattform-Ökonomie». Erst am Wochenende hatte China den Internet-Giganten Alibaba mit einer ungerechnet 2,3 Milliarden Euro schweren Kartellstrafe belegt.

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