Coop und Migros setzten vermehrt auf Mehrweggeschirr
Seit heute bietet Coop in Restaurants und Take-aways Mehrweggeschirr an. Migros macht das schon länger. Von Greenpeace gibt es dafür Lob.
Das Wichtigste in Kürze
- Seit heute gibt es in Coop-Restaurants Mehrweggeschirr.
- Bei dem Netzwerk Recircle machen neben Coop 800 Läden mit.
- Migros bietet bereits seit 2017 Mehrweggeschirr an.
Der letzte Bissen ist runter, dann landet das Plastikgeschirr im Müll. Noch vor fünf Jahren waren Einwegverpackungen bei Take-aways kaum Thema. Höchstens kleine, umweltbewusste Essensstände verpackten ihre Ware in Mehrweggeschirr.
Mittlerweile sind auch die grossen Detailhändler auf den Zug aufgesprungen. Nachdem Coop im Frühjahr die Recircle-Mehrwegboxen getestet hat, führt die Grossverteilerin diese nun schweizweit ein.
In allen 182 Coop Restaurants und Take It gibt es ab heute die Mehrwegboxen des Berner Startups. Dafür müssen Kunden 10 Franken Depot zahlen. Wer auf die Einwegverpackung verzichtet, spart bei Coop Geld. Ab 10 Franken gibt es einen Rabatt von 10 Prozent.
Zurückbringen muss man die Boxen nicht beim Grossverteiler. Über 800 Betriebe schweizweit machen bei Rcircle mit. «Das erleichtert die Etablierung im Alltag», kommentiert Greenpeace Schweiz. Die Einführung des Recircle-Geschirrs hält man für einen «wichtigen Schritt».
Jedes dritte Gericht in Mehrwegschalen
Migros hat schon Anfang 2017 Mehrweggeschirr in Restaurants und den Take-aways eingeführt. In den meisten Betrieben, wie es heisst.
Ein Erfolg: «Je nach Standort wird jedes dritte Gericht in Mehrwegschalen geschöpft», sagt Sprecher Tristan Cerf. Die Mehrwegschale konnte seit der Einführung rund 60'000 Wegwerfbehälter ersetzen. Nachteil gegenüber Recircle: Das Geschirr nimmt nur die Migros zurück.
Bei Greenpece sieht man das Recircle-System darum im Vorteil. «Greenpeace fordert nun andere Gastronomiebetreiber auf, nachzuziehen.» Denn Einwegprodukte würden dazu beitragen, dass die Schweiz den europaweit drittgrössten Abfallberg anhäuft.