Coronavirus: Auf Terrassen-Boom folgt die Umsatz-Flaute

Michael Bolzli
Michael Bolzli

Bern,

Die Terrassen sind offen, Restaurants können wieder Kunden empfangen. Der Umsatz ist aber stark wetterabhängig, wie neue Daten zeigen.

Restaurant Coronavirus
Schweizer Restaurants dürfen seit dem 19. April die Terrassen wieder öffnen. Gäste kommen – wenn das Wetter mitspielt. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Nach der Wiedereröffnung der Terrassen kletterte der Umsatz der Beizen nach oben.
  • Schlechtes Wetter dürfte letzte Woche den Restaurants das Geschäft vermiest haben.

Seit Mitte April dürfen Restaurants ihre Terrassen wieder öffnen. Bei den Kunden kommt das offensichtlich an.

Die Küche sei nonstop «im Seich» gewesen, bilanzierte der Zürcher Gastrokönig Michel Péclard nach dem ersten Wochenende. Euphorisch klang es auch bei der Konkurrenz. Mittlerweile scheint sich der Ansturm etwas beruhigt zu haben.

Coronvirus Gastronomie
Wer auch bei Regen und Kälte auf einer Terrasse Essen oder Apero geniessen will, muss sich warm einpacken. - zVg

Das zeigen neue Daten von Monitoring Consumption Switzerland, einem Projekt der Universitäten St. Gallen und Lausanne und des Datenanalyse-Unternehmens Novalytica. Dabei werden Bezahldaten von Debit- und Kreditkarten ausgewertet.

Trotz Coronavirus Umsatz verdoppelt

Resultat: Direkt nach der Terrassenöffnung gab es einen regelrechten Restaurant-Boom. In dieser Woche hat sich der Umsatz der Wirte mehr als verdoppelt – von 27 auf 60 Millionen Franken.

Vergangene Woche der Knick: Der Umsatz ging wieder auf 41 Millionen Franken zurück. Ein drastischer Einbruch bereits kurz nach der Terrassen-Wiedereröffnung.

Monitoring Consumption Switzerland
Legende: Rote Linie = Restaurant-Umsatz 2021, graue Linie = Umsatz 2020, hellgraue Linie = Umsatz 2019. - Monitoring Consumption Switzerland

Warum? Zwei gewichtige Faktoren dürften hier reinspielen.

Einerseits war das Wetter schlecht, was Kunden abgeschreckt haben dürfte. Vor allem, da nur die Terrassen geöffnet sind. Andererseits dürfte der 1. Mai viele Hungrige davon abgehalten haben, in den Innenstädten essen zu gehen.

1. Mai
Die 1.-Mai-Demos dürften viele abgehalten haben, in die Innenstädte zu gehen. - keystone

Die Zahlen zeigen deutlich, wie stark die Branche immer noch unter den Massnahmen leidet. 2019 setzten Wirte im Zeitraum Mitte April bis Anfang Mai pro Woche jeweils zwischen 76 und 80 Millionen Franken um. Dieser Wert wurde dieses Jahr bisher nicht ansatzweise erreicht.

Essen Sie regelmässig im Restaurant?

Dass die Umsätze das normale Niveau nicht erreicht haben, liegt auch daran, dass noch immer jedes zweite Restaurant geschlossen ist. Grund: Einzig mit offener Terrasse geht das Geschäft für viele nicht auf.

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