Credit Suisse: CEO Thomas Gottstein tritt zurück
Der Chef der Credit Suisse, Thomas Gottstein, tritt zurück. Per 1. August ersetzt ihn Ulrich Körner, nachdem die Bank erneut in den roten Zahlen steht.
Das Wichtigste in Kürze
- Führungswechsel bei der Credit Suisse: Nach 23 Jahren tritt Thomas Gottstein zurück.
- Ihm nachfolgen ab 1. August wird Ulrich Körner, der bisherige CEO des Asset Managment.
- Grund für den Rücktritt sind wohl die erneut schlechten Quartalsergebnisse der Grossbank.
Thomas Gottstein tritt zurück. Dies hat die Credit Suisse am Mittwochmorgen bekanntgegeben. Den langjährigen CS-Chef ersetzen wird ab dem 1. August 2022 Ulrich Körner. Grund für den Führungswechsel ist wohl, dass die Grossbank auch im zweiten Quartal rote Zahlen schreiben musste.
So schliesst die Credit Suisse auch das zweite Quartal 2022 mit einem massiven Verlust ab. Wie im Juni angekündigt, hat ein stark negatives Ergebnis in der Investment Bank die Grossbank in die roten Zahlen gezogen.
Unter dem Strich steht für das zweite Quartal 2022 ein Reinverlust von 1,59 Milliarden Franken, wie die Credit Suisse mitteilte. Im gleichen Vorjahresquartal hatte sie noch einen Gewinn von 253 Millionen Franken erzielt.
Ergebnis von Rechtsstreitigkeiten belastet
Belastet wurde das Ergebnis im zweiten Quartal zudem von höheren Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten und sonstige Positionen. Die Bank habe zudem unter den geopolitischen, makroökonomischen und marktspezifische Herausforderungen gelitten, heisst es.
Die schwierigen Marktbedingungen im zweiten Quartal 2022 haben nun insbesondere das Ergebnis der Investment Bank deutlich ins Minus gezogen. Die Division weist einen Vorsteuerverlust von 1116 Millionen Franken aus. Belastet wird das Ergebnis der Grossbank aber auch von einem Verlust aus ihrer Beteiligung an der Fondsplattform Allfunds. Dieser beträgt 168 Millionen Franken.
Die Grossbank hatte schon im ersten Quartal des laufenden Jahres einen Verlust von 273 Millionen Franken ausgewiesen. Zuvor hatte sie das von zahlreichen Pannen und Debakeln geprägte Geschäftsjahr 2021 mit einem Minus von 1,6 Milliarden Franken abgeschlossen.
Neuer CEO bei Credit Suisse bekannt
Körner ist seit April 2021 Mitglied der Geschäftsleitung und CEO des Asset Management. Er kam von der UBS, wo er elf Jahre lang Konzernleitungs-Mitglied war, davon sechs als Leiter des Asset Management. Davor war er als Chief Operating Officer tätig.
Bevor er zur UBS kam, war er bereits einmal in leitender Funktion bei der CS Suisse tätig, u.a. als Chief Financial Officer und Chief Operating Officer der Credit Suisse Financial Services und als CEO der Region Schweiz.
Zusammen mit dieser Personalie und den Quartalszahlen hat die CS eine «umfassende Strategieüberprüfung» angekündigt. Dabei soll die Kostenbasis mittelfristig auf unter 15,5 Milliarden Franken gesenkt werden. Zudem will die CS das Vermögensverwaltungsgeschäft und das Asset Management stärken.