Credit Suisse: Mitarbeitende wegen Mosambik-Affäre im Visier des EFD
Wegen der Mosambik-Affäre sind Mitarbeitende der Credit Suisse ins Visier des EFD geraten. Die Behörde will wissen, wer versagt hat.
Das Wichtigste in Kürze
- Das EFD hat eine Untersuchung gegen CS-Mitarbeitende eingeleitet.
- Hintergrund ist die Mosambik-Affäre.
- Das EFD will wissen, wer bei der bankinternen Geldwäschereiaufsicht versagt hat.
Das Eidgenössische Finanzdepartement (EFD) hat laut einem Medienbericht eine Untersuchung gegen Mitarbeitende der Credit Suisse eingeleitet. Die Behörde will demnach wissen, wer im Mosambik-Fall bei der bankinternen Geldwäschereiaufsicht versagt hat, berichten die Tamedia-Zeitungen (Ausgabe vom Dienstag).
Gemäss dem Artikel ist das EFD wegen einer Anzeige der Finanzmarktaufsicht Finma aktiv geworden, die bei dem Departement einen möglichen Verstoss gegen die Geldwäscherei-Meldepflicht durch die Bank gemeldet hatte.
Eine EFD-Sprecherin wollte am Dienstag gegenüber der Nachrichtenagenut AWP keine Auskünfte erteilen, da sich die Anfrage auf ein laufendes Verfahren beziehe. Auch die CS wollte sich auf AWP-Anfrage nicht äussern.
Geldwäschereiverdacht spät gemeldet
Grund für die Anzeige sei gewesen, dass die CS den Geldwäschereiverdacht im Fall Mosambik erst gemeldet habe, nachdem die US-Justiz bereits Anklage gegen drei CS-Banker in London erhoben hatte, heisst es im Tamedia-Artikel.
Ärgerlich für die Bank sei, dass sie selber Dokumente an die Finma geliefert habe, um ein mögliches Strafmass zu vermindern. Diese eigentlich für die aufsichtsrechtliche Untersuchung vorgesehenen Dokumente könnten nun auch bei einer strafrechtlichen Untersuchung verwendet werden, heisst es in dem Artikel.
Finma rügte Credit Suisse
Der Fall Mosambik nahm seinen Anfang im Jahr 2013. Damals hatten britische Tochtergesellschaften der Credit Suisse zwei mosambikanischen Staatsgesellschaften Kredite in der Höhe von 1 Milliarde Dollargewährt. Damit sollte in dem Land die Küstenwache verstärkt und eine Thunfisch-Fangflotte angelegt werden. Stattdessen wurden mehrere hundert Millionen von korrupten Beamten abgezweigt.
Zwei CS-Mitarbeitende bekannten sich später in dem Fall in den USA wegen Geldwäscherei schuldig. Vor der US-Justiz war der Mosambik-Fall bereits vergangenen Herbst durch einen Vergleich beigelegt worden. Die Bank musste dafür 547 Millionen US-Dollar in die Hand nehmen.
Die Finma rügte damals die Bank. Sie habe bereits früher Hinweise darauf gehabt, dass das Geld nicht für den ursprünglichen Verwendungszweck genutzt wurde, argumentierte die Aufsichtsbehörde. Die Bank habe diesen Verdacht aber erst gemeldet, als die US-Justiz bereits hinter ihr her war. Damit habe sie gegen ihre Meldepflicht verstossen.