CS will Personalabbau in der Schweiz bis Ende Jahr abschliessen
Die Kosten senken und die Effizient steigern: Auf die Ausdünnung des Filialnetzes folgte bei der Credit Suisse ein Personalabbau von 10 Prozent.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Credit Suisse hat das Filialnetz ausgedünnt und will bis Ende Jahr Personal abbauen.
- Damit soll die Effizienz gesteigert und die Kosten gesenkt werden.
Laut Thomas Gottstein, CEO der Credit Suisse (Schweiz), ist seine Division im laufenden Jahr auf Kurs. In einem Interview mit der «Aargauer Zeitung» gab sich der Manager optimistisch, das Ziel eines Vorsteuergewinns von etwa 2,3 Milliarden Franken erreichen zu können.
Rückbau um 10 Prozent
«Wir haben in den letzten drei Jahren in Sachen Effizienz deutlich zugelegt und die Kosten stark gesenkt», sagte Gottstein. Auch beim laufenden Personalabbau sieht er seine Sparte auf der Zielgerade. «Unser Ziel war eine Reduktion innert dreier Jahre um 1600 Stellen – also rund 10 Prozent. Ende Jahr dürfte dies abgeschlossen sein», führte er weiter aus.
Ausgedünnt wurde dabei auch das Filialnetz. Seit 2015 wurde dieses von etwa 150 auf 135 Geschäftsstellen reduziert. Eine weitere Schliessung von Standorten sei nun aber nicht mehr geplant, sagte Gottstein. Dabei betonte er, dass die Bank durch den Umbau insgesamt agiler geworden sei. Die Mitarbeitenden hätten nun direktere Wege und Entscheide könnten schneller getroffen werden.
Potenzial bei den Jungen
Weiter wachsen möchte Gottstein künftig vor allem beim Segment der Jugendlichen. «Mit unserem digitalen Sparschwein Digipigi haben wir innerhalb eines Jahres über 20'000 junge Kunden erreicht», führte er aus. Und dieses Kundensegment wolle man weiter ausbauen.
Dafür sei im Hypothekargeschäft die Konkurrenz in den letzten Jahren härter geworden. Aufgrund der tiefen Zinsen würden sich vor allem Versicherungen und Pensionskassen in diesem Geschäftsfeld der Bank vermehrt engagieren. Die Marge drücken würden ausserdem die Vergleichsdienste. «Diese ersetzen uns zwar nicht, sie arbeiten aber natürlich nicht gratis», erklärte Gottstein im Bezug auf die von seiner Bank bezahlten Kommissionen.
Compliance verbessert
Auch zur Rüge der Finanzmarktaufsicht (Finma), die insbesondere die Jahre zwischen 2006 und 2014 betraf, äusserte sich Gottstein. «Die Prozesse wurden systematisch analysiert und behoben und die Compliance stark ausgebaut», sagte der Manager im Interview.
Und schliesslich äusserte er sich auch zur geplanten Banklizenz für die Postfinance. «Ich habe mit einer privatisierten Postfinance, die ohne Staatsgarantie auskommt und dann eine volle Bankenlizenz erhält, kein Problem», erklärte er. Das hiesse jedoch auch, dass die Postfinance jegliche Kapitalerhöhung ohne Hilfe des Staates machen müsse.