Cyberangriff auf US-Tochter von JBS mutmasslich von Russland aus geführt

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USA,

Der Cyberangriff auf die US-Tochter des weltgrössten Fleischkonzerns JBS ist nach Erkenntnissen der Firma mutmasslich von Russland aus geführt worden.

JBS-Fabrik im US-Bundesstaat Colorado
JBS-Fabrik im US-Bundesstaat Colorado - GETTY IMAGES NORTH AMERICA/AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Weisses Haus wendet sich wegen Attacke auf Fleischfirma an russische Regierung.

Die JBS-Tochterfirma habe der US-Regierung die Information übermittelt, dass eine «wahrscheinlich in Russland ansässige» kriminelle Organisation für die Attacke verantwortlich sei, teilte das Weisse Haus am Dienstag mit. Demnach verknüpften die Cyberkriminellen ihre Attacke mit einer Lösegeldforderung.

Das Weisse Haus habe Kontakt zur russischen Regierung aufgenommen, um die Botschaft zu übermitteln, «dass verantwortungsbewusste Staaten keine Ransomware-Kriminellen beherbergen», erklärte Sprecherin Karine Jean-Pierre. Bei Ransomware handelt es sich um eine Software, mit der Computersysteme gesperrt oder verschlüsselt werden, um von den Nutzern Geld für die Freigabe der Daten zu erpressen.

Der am Sonntag festgestellte Hackerangriff beeinträchtigte die Geschäfte von JBS USA in Nordamerika und Australien. In Australien mussten tausende Beschäftigte nach Hause geschickt werden. Andre Nogueira, US-Chef des Konzerns, teilte am Dienstag mit, der Grossteil der Werke in den USA werde bis Mittwoch wieder den Betrieb aufnehmen.

Nach Angaben des brasilianischen Mutterkonzerns waren alle betroffenen Systeme gestoppt und die Behörden informiert worden. Eigene sowie externe IT-Experten waren im Einsatz, um die Folgen des Hackerangriffs zu beheben.

JBS verarbeitet Rindfleisch, Geflügel und Schweinefleisch und ist einer der grössten Lebensmittelkonzerne der Welt. Er verkauft Fleisch in Brasilien und anderen lateinamerikanischen Ländern, in den USA, Kanada, Australien, Neuseeland, Europa und Grossbritannien.

Multinationale Konzerne sind regelmässig Ziel von Hackerangriffen. Anfang Mai wurde die grösste Pipeline der USA von Cyberkriminellen attackiert. Nach dem Angriff wurde das gesamte Rohrleitungsnetz der Firma Colonial Pipeline, das von Texas bis in den Grossraum New York führt, vorübergehend stillgelegt. Das Unternehmen räumte ein, ein Millionen-Lösegeld an die Hacker gezahlt zu haben.

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