Inflation

Darum bleibt es an den Weltbörsen turbulent

Laura Del Favero
Laura Del Favero

Zürich,

Die historisch hohe Zinserhöhung in der Eurozone liess Anleger aufatmen, die höhere US-Inflation jedoch verängstigte sie. Ein Auf und Ab, das bleiben wird.

EZB
Christine Lagarde, Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB). Erstmals in der Geschichte der Bank wurde der Leitzins um 0,75 Prozentpunkte auf 1,25 Prozent angehoben. - POOL/AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Mit der Zinserhöhung der Europäischen Zentralbank ging es auch an den Börsen nach oben.
  • Als die US-Inflation jedoch höher als erwartet ausfiel, verlor die Börse wiederum an Wert.
  • Schwankungen, die auch in den nächsten Tagen und Wochen Anleger begleiten werden.

Die historisch hohen Inflationsraten haben an den Weltbörsen erhebliche Turbulenzen ausgelöst. Schon seit Monaten gehen die Kurse auf und ab – meist mit einem klaren Negativtrend. So verlor der Dow Jones allein seit März 6,6 Prozent, der hiesige Leitindex SMI sogar satte 8,2 Prozent.

Seit letzten Donnerstag ebbt die Sorge um die Inflationsraten jedoch deutlich ab. Grund dafür ist die grösste Zinserhöhung in der Geschichte der Europäischen Zentralbank (EZB). In nur einem Schritt hob sie den Leitzins um 0,75 Prozentpunkte auf 1,25 Prozent an.

Ein Entscheid, der positiv stimmt – insbesondere die Anleger. «Die Währungshüter haben sich zur Inflationsbekämpfung bekannt, was von den Märkten wohlwollend aufgefasst wurde», erklärt Simon Lustenberger, Leiter Anlagestrategie bei der Zürcher Kantonalbank.

SNB-Zinsentscheid bringt nächste Turbulenz

Doch: «Die Schwankungsanfälligkeit an den Aktien- und Obligationenmärkten wird hoch bleiben.» Auch deshalb, weil die Konjunkturabkühlung und der Preisauftrieb eine Herausforderung für die Unternehmen bleiben werde.

Macht Ihnen die Inflation Sorgen?

Tatsächlich haben die weltweiten Börsen bereits am Dienstag wieder deutlich nach unten korrigiert. Grund dafür war, dass die Inflationsrate in den USA nur minimal um 0,2 Prozentpunkte auf 8,3 Prozent sank. Volkswirte hatten mit einem Rückgang der Inflation gerechnet, waren aber im Schnitt von einer niedrigeren Rate von 8,1 Prozent ausgegangen.

schweizerische nationalbank
Thomas Jordan, Präsident der Schweizerischen Nationalbank (SNB), versucht mit dem Kauf von Fremdwährung allerdings die Aufwertung des Frankens zu unterdrücken. - keystone

Und auch die nächste Turbulenz – speziell auf dem hiesigen Obligationenmarkt – steht laut Lustenberger bereits vor der Tür. Denn: Kommenden Donnerstag verkündet die Schweizerische Nationalbank (SNB) ihre nächste, wohl deutlich höhere Zinserhöhung – und zwar um 0,75 Prozentpunkte auf 0,5 Prozent.

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