David Malpass soll Chef der Weltbank werden
Zuerst wurde die Tochter von Donald Trump als neue Weltbankchefin gehandelt. Jetzt ist von einem neuen Kandidaten die Rede.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Republikaner David Malpass soll neuer Chef der Weltbank werden.
- Bisher war er als Unterstaatssekretär im Finanzministerium für Internationales zuständig.
- Malpass gilt als einer der schärfsten Kritiker der Weltbank.
Nach dem überraschenden Rücktritt von Jim Yong Kim als Weltbankchef wird nun weiter nach einer Nachfolge gesucht. Es wurde sogar spekuliert, dass Ivanka Trump, die Tochter des US-Präsidenten, das Amt übernehmen würde. Das Weisse Haus stempelte die Gerüchte aber als falsch ab und sprach nur davon, dass Ivanka in den Prozess involviert sei.
Nun ist von einem neuen Kandidaten die Rede: David Malpass. Malpass unterstützte im Wahlkampf Donald Trump, gilt aber eher als Republikaner der alten Schule. Er war bisher Unterstaatssekretär im Finanzministerium für internationale Angelegenheiten zuständig, seine Beförderung wird als spektakulärer Karrieresprung beschrieben.
Schärfster Kritiker der Weltbank
David Malpass gilt als einer der schärfsten Kritiker der Weltbank. So sei die Bank ein «wucherndes Geflecht» von Bürokratie, die «Schuldenberge» produziere, «ohne Probleme zu lösen». Laut ihm soll die Weltbank mehr am eigenen Wachstum als am Wachstum ihrer Klienten interessiert sein.
Nicht nur der entwicklungspolitische Status quo wird von David Malpass kritisiert. Auch die Prinzipien der internationalen Finanzorganisationen stellt er in Frage.
Fehleinschätzungen in der Vergangenheit
In der Vergangenheit fiel der 62-Jährige mit verschiedenen Irrtümern auf: Acht Monate vor der Finanzkrise 2007 gab es für ihn keinen Grund zur Panik, da «die Korrekturen an den Immobilien- und Kreditmärkten» den Aufschwung in den USA «wahrscheinlich verlängern» werden.
Wie das «Handelsblatt» schreibt, wäre es nicht der erste Weltbankchef, der umstritten war. Paul Wolfowitz und der zurückgetretene Jim Kim sorgten für Kritik. Europa dürfte die Wahl von Malpass akzeptieren, die Bereitschaft für einen Streit in Personalfragen hält sich in Grenzen.