Deutsche Chemiebranche erwartet Umsatz- und Produktionsrückgang
Die deutsche Chemie- und Pharmaindustrie erwartet nach einem Produktionseinbruch weitere Rückgänge im kommenden Jahr. Die Herstellung werde kräftig sinken, teilte der Verband der Chemischen Industrie (VCI) am Donnerstag in Frankfurt mit. Auch der Umsatz in der Branche mit gut 475'000 Beschäftigten hierzulande werde 2023 voraussichtlich schrumpfen.
Im Inlandsgeschäft rechnet der Verband wegen der schwächelnden Industrie mit einem deutlichen Rückgang. Eine konkrete Prognose gab er nicht ab.
Die Chemie- und Pharmaindustrie leidet unter den hohen Gas- und Strompreisen infolge des Ukraine-Kriegs. Die Produktion sinke dieses Jahr um 6 Prozent zum Vorjahr – etwas stärker als zuletzt in Aussicht gestellt. Die Herstellung der besonders energieintensiven Chemie schrumpfe alleine betrachtet um rund 10 Prozent. «Einen ähnlich starken Einbruch bei der Produktion gab es zuletzt 2009 als Folge der Weltwirtschaftskrise», erklärte der VCI.
Hingegen soll der Umsatz der Branche 2022 um gut 17 Prozent auf den Rekordwert von 266,5 Milliarden Euro klettern. Das sei auf die stark gestiegenen Preise für chemische Erzeugnisse zurückzuführen, die um 22 Prozent zulegten. Die Verkaufsmengen seien rückläufig.
«Die Ertragslage der gesamten Branche hat sich im Jahresverlauf rapide verschlechtert. Und die Vorzeichen für das kommende Jahr stehen denkbar schlecht», sagte VCI-Präsident Markus Steilemann. Die enormen Energiepreise, aber auch Preissteigerungen von Rohstoffen und Vorprodukten machten der Branche zu schaffen.