Devisen: Euro erstmals seit 2019 über 1,10 Franken
Die Frankenschwäche hält weiterhin an. Der Euro durchbricht am Mittwoch die 1,10-Franken-Marke. Der US-Dollar macht ebenfalls Boden gut.
Das Wichtigste in Kürze
- Sichere Häfen wie der Schweizer Franken sind zurzeit weniger gefragt.
- Die Risikobereitschaft ist auch wegen der geopolitischen Entspannungen gestiegen.
- Das führt zu einem Euro-Rekordhoch seit Ende 2019.
Der Euro ist für Schweizer so teuer wie seit über einem Jahr nicht mehr. Die Gemeinschaftswährung ist in der Nacht auf den (gestrigen) Mittwoch über die Marke von 1,10 Franken geklettert. Dieses Niveau hatte es letztmals Ende 2019 gegeben.
Auch der US-Dollar hat in den letzten Wochen weiter Boden gut gemacht und nähert sich mittlerweile der 0,91er Marke an.
Der Franken habe derzeit keinen leichten Stand bei den Anlegern, hiess es am Markt. Die Risikobereitschaft sei gestiegen, was nicht zuletzt an den geopolitischen Entspannungen liege.
Devisen: SNB muss nicht intervenieren
Sogenannt sichere Häfen wie der Schweizer Franken seien in diesem Umfeld weniger gefragt. Darüber hinaus sei die Zuversicht gestiegen, dass es in vielen Ländern zu einer baldigen wirtschaftlichen Öffnung komme.
«Die Schweizerische Nationalbank dürfte es freuen, dass sie zurzeit nicht am Devisenmarkt intervenieren muss.» Das schrieb die Zürcher Kantonalbank (ZKB) dazu in einem Kommentar.
Während des Pandemie-Jahres 2020 war das anders gewesen, weil der Franken zeitweise sehr gefragt war. Die erhöhte wirtschaftliche Unsicherheit sowie die expansive Geldpolitik der Zentralbanken machten den Franken letztes Jahr relativ attraktiv.