Die SNB dürfte am Donnerstag allenfalls an der Wortwahl schrauben
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) dürfte am Donnerstag bei der geldpolitischen Lagebeurteilung ihren aktuellen Kurs fortsetzen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die SNB wird am Donnerstag die aktuelle Lage der Geldpolitik bewerten.
- Es ist unwahrscheinlich, dass sie Anpassungen der Zins- oder Währungspolitik vornimmt.
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) dürfte am Donnerstag bei der geldpolitischen Lagebeurteilung ihren aktuellen Kurs fortsetzen. Zumindest sind keinerlei Anzeichen für eine Anpassungen der Zins- oder Währungspolitik erkennbar.
Die Ökonomen und Analysten sind sich einig: Die harten Fakten werden weiter Bestand haben. So wird die SNB an den Negativzinsen festhalten und den Einlagensatz unverändert bei -0,75 Prozent belassen. Und auch die Zielspanne für den 3-Monats-Libor wird zwischen -1,25 und -0,25 Prozent stehen bleiben.
SNB wartet EZB-Entscheid ab
Eine Verlangsamung der globalen Konjunktur im Zusammenspiel mit der erhöhten politischen Unsicherheit in Europa und einer tiefen Inflation dürften den Handlungsbedarf für die SNB nochmals senken, fasst Marc Brütsch, Chefökonom der Swiss Life, die Meinung vieler Volkswirte zusammen. Was einen Zinsschritt der SNB betrifft, rechnet die Mehrzahl der Ökonomen weiterhin nicht damit, dass die SNB vor der Europäischen Zentralbank (EZB) aktiv wird.
Weniger Einigkeit herrscht unter den Experten allerdings bezüglich dem am Donnerstag publizierten Statement der SNB und den Wirtschaftsprognosen. Karsten Junius von der Bank Safra Sarasin beispielsweise geht davon aus, dass die SNB das Statement stark umschreiben muss. «Die erwarteten 'positiven Konjunktursignale für die kommenden Monate' haben sich nicht realisiert», erklärte der Sarasin-Chefökonom gegenüber der Nachrichtenagentur AWP.
Was sagt die SNB zur Franken-Bewertung?
Konkret heisst das: Das SNB-Direktorium müsste ihre Wachstumsprognose für 2018 von bislang 2,9 Prozent nach unten revidieren. Diese Ansicht teilt auch das Prognoseinstitut BAK Economics, das erst kürzlich seine eigenen Projektionen für das laufende und kommenden Jahr gesenkt hat. Andere Konjunkturforscher dagegen halten an ihren bisherigen Schätzungen fest oder korrigierten diese erst unlängst sogar noch nach oben.
Spannend dürfte auch sein, was das SNB-Präsidium zum Franken sagt. Denn immerhin haben der Handelskonflikt zwischen China und den USA und die Wirrungen um das italienische Staatsbudget und den Brexit den Franken zuletzt klar erstarken lassen. Mittlerweile steht der Euro zum Franken auf einem Niveau, das er zuletzt Mitte 2017 hatte.