Diese Autobauer wollen den Verbrennungsmotor aufgeben
Mehr und mehr Autobauer satteln auf E-Mobilität um. Volvo und Jaguar wollen den Verbrennungsmotor bald verabschieden, andere zögern. Eine Übersicht.
Das Wichtigste in Kürze
- Immer mehr Kunden kaufen Elektroautos.
- Volvo, GM und Jaguar wollen künftig keine Verbrennungsmotoren anbieten.
- Die Auto-Giganten VW und Toyota halten sich mit Ankündigungen zurück.
Volvo macht Nägel mit Köpfen. Am Dienstag hat der schwedische Autobauer angekündigt, ab 2030 nur noch reine Elektroautos zu bauen. «Es gibt keine langfristige Zukunft mehr für Autos mit Verbrennungsmotor», heisst es in Göteborg.
Die Schweden sind damit nicht alleine. Der britische Premium-Hersteller Jaguar gibt sich noch ambitionierter. Bereits 2025 will die Nobelmarke nur noch E-Autos verkaufen. Ein mutiger Schritt: Bisher hat der Konzern nur ein Elektroauto im Sortiment.
Grosse Töne auch aus den USA. Der Autoriese General Motors will ab 2035 nur noch emissionsfreie Autos anbieten. Allerdings nicht ganz. Von den ambitionierten Plänen ausgeschlossen sind spritschluckende Pick-up-Trucks.
Renault mit flexiblem Zeitfenster
Einen inoffiziellen Ausstieg aus dem Verbrennungsmotoren-Geschäft hat auch Renault-Chef Luca de Meo bekannt gegeben. In einem Interview mit der «Financial Times» sagte er, Renault werde zwischen 2030 und 2035 das letzte Verbrennfahrzeug verkaufen.
Von vielen Autobauern fehlt bisher eine klare Ansage. So nennt der Volkswagen-Konzern – grösster Autobauer der Welt – aktuell kein Datum, wann mit dem Verbrennen Schluss sein soll.
Den Trend zur Elektromobilität will man im Wolfsburg allerdings nicht verschlafen. Bis 2030 will der Konzern ein Drittel des Umsatzes mit E-Autos machen. Zwanzig Jahre später soll Volkswagen CO2-neutral sein. Das wäre allerdings auch mit Kompensationszahlungen möglich.
Japaner fahren mehrgleisig
Toyota, die Nummer zwei, will bis 2050 den CO2-Ausstoss der eigenen Flotte gegenüber 2010 um 90 Prozent sinken. Die Japaner fahren mehrgleisig: Neben E-Autos setzt Toyota auch auf Hybride und Brennstoffzellen-Fahrzeuge.
Kein Ausstiegsdatum gibt es bei BMW. Der deutsche Premium-Hersteller setzt im Moment primär auf Plug-in-Hybride. Deren Nutzen für die Umwelt ist umstritten. Gegenüber dem «Spiegel» erklärte der Autobauer jüngst, bis 2030 werde jeder fünfte verkaufte Neuwagen ein E-Auto oder Plug-in-Hybrid sein.
Ebenfalls kein Datum nennt Mercedes-Mutterkonzern Daimler. Der Konzern will aber bis 2039 eine komplett CO2-neutrale Flotte anbieten. Auch die Stuttgarter setzen gross auf Plug-in-Hybride.
Nachfrage zieht weiter an
Autohersteller fördern nicht aus gutem Willen die E-Mobilität, sondern auch wegen der erhöhten Nachfrage. Das lässt sich am Beispiel der Schweiz gut erklären.
Letztes Jahr ist der Absatz an Neuwagen hierzulande wegen der Corona-Krise eingebrochen. Dennoch wurden 2020 massiv mehr E-Autos verkauft als im Vorjahr. Der Marktanteil liegt bei 8 Prozent.
Die Entwicklung läuft global. Mittlerweile hat Europa China als Marktführer abgelöst, auch wegen staatlichen Förderprogrammen. In Deutschland erhalten Neuwagenkäufer bis zu 10'000 Euro Subventionen. Ein Verbrenner rechnet sich dann schnell nicht mehr.