Disney: Die Geschichte des Medienkonzerns
Die Walt Disney Company wurde 1923 gegründet und entwickelte sich vom kleinen Studio zu einem der grössten Medienkonzerne der Welt.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Walt Disney Company wurde 1923 von den Brüdern Roy und Walt Disney gegründet.
- Viele Charaktere wie Mickey Maus oder Donald Duck haben heutzutage Kultstatus.
- Heute gehören zahlreiche andere Studios wie Lucasfilm oder Marvel ebenfalls zu Disney.
Die Walt Disney Company gilt heute als eines der grössten Medienunternehmen der Welt. Seit seiner Gründung hat das Studio zahlreiche Klassiker herausgebracht, die heute als Meilensteine der Filmgeschichte gefeiert werden.
Anfänge und erste Erfolge
Bereits vor der Gründung des Unternehmens hatte Walt Disney ein eigenes Studio mit dem Namen «Laugh-O-Gram». Dieses produzierte kurze Cartoons oder Werbefilme, ging jedoch nach kurzer Zeit bankrott. Danach bot es seine Filme zum Verleih an.
Am 16. Oktober 1923 gründete Walt mit seinem Bruder Roy das «Disney Brothers Cartoon Studio». Anfangs wurden alle kreativen Arbeiten von Walt Disney selbst erledigt. Das Studio produzierte zunächst Kurzfilme aus der Reihe «Alice in Cartoonland», die eine Mischung aus Real- und Zeichentrickfilm waren.
1927 erfanden Disney und sein Chefzeichner Ub Iwerks die Figur «Oswald der lustige Hase». Heute gilt die Figur als Vorläufer von Micky Maus. Für die Universal Pictures sollte das Studio 26 Oswald-Filme produzieren, die Zusammenarbeit wurde jedoch wegen Differenzen vorzeitig eingestellt.
Da die Rechte an Oswald bei Universal lagen, konnte das Disney-Studio die Figur nicht mehr verwenden. Kurze Zeit später entstand deshalb die Figur Micky Maus.
Disney veröffentlicht ersten abendfüllenden Film
Ende 1928 hatte die Zeichentrickmaus ihren ersten öffentlichen Auftritt im Kurzfilm «Steamboat Willie». Ebenfalls ihren ersten Auftritt feierten hier die Figuren Minnie Maus und Kater Karlo.
Damals war der Film einer der ersten Zeichentrickfilme mit Ton überhaupt. Micky Maus und seine Freunde traten ab diesem Zeitpunkt regelmässig in Disney-Produktionen wie den «Silly Symphonies»-Kurzfilmen auf. Bis 1947 erhielt die Figur ihre Stimme von Walt Disney persönlich.
1934 begann man mit der Produktion des ersten abendfüllenden Films, «Schneewittchen und die sieben Zwerge», der 1937 uraufgeführt wurde. Die geplanten Produktionskosten für den Film wurden etwa um das Zehnfache überschritten, doch der Film war ein grosser Erfolg. Damit begannen die «Goldenen Jahre der Animation».
Es folgten die Filme «Pinocchio» und «Bambi». Diese konnten trotz guter Kritiken aber nicht an den Erfolg ihres Vorgängers anknüpfen. Grund dafür war der fehlende Markt in Europa während des Zweiten Weltkriegs.
Fernsehen und Realfilm gewinnt an Bedeutung
Ab den 50er-Jahren wurde das Fernsehen als Medium immer wichtiger, zudem wandte sich das Unternehmen vermehrt dem Realfilm zu. So gab es ab 1954 die Sendung «Disneyland», in der Walt Disney selbst auftrat, oder den «Mickey Mouse Club». Zu dieser Zeit wurde zudem der erste Disney-Realfilm «Die Schatzinsel» veröffentlicht.
1966 verstarb Walt Disney und sein Bruder Roy übernahm den Konzern. Ein Jahr später erschien «Das Dschungelbuch». Es ist der letzte Film, bei dem der Gründer selbst noch Produzent war.
Viele der ursprünglichen Disney-Zeichner gingen zu dieser Zeit zudem in Rente oder starben. 1971 verstarb schliesslich auch Mitgründer Roy Disney.
Zeichentrick gegen Computeranimation
1989 wurde der Film «Arielle, die Meerjungfrau» veröffentlicht und läutete die «Disney-Renaissance» ein. In den Neunzigern entstanden dann weitere Klassiker wie «König der Löwen» und «Aladdin». Neu wurden nun auch komplett computeranimierte Filme wie «Toy Story» in Zusammenarbeit mit Pixar produziert.
Ende 2003 wurden zahlreiche Standorte der Zeichentrickabteilung geschlossen, 2004 erschien mit «Die Kühe sind los», der letzte traditionelle Zeichentrickfilm. Das Unternehmen wollte sich künftig ausschliesslich auf CGI-Filme konzentrieren, da diese finanziell erfolgreicher waren. 2007 entschied man dann aber, die Zeichentrickabteilung wiederzubeleben und veröffentlichte 2009 «Küss den Frosch».
Im selben Jahr kaufte der Konzern den Comicverlag Marvel für vier Milliarden Dollar auf. 2012 folgte für den gleichen Betrag Lucasfilm. 2019 übernahm Disney zudem das Studio 21th Century Fox, das heute 20th Century Studios heisst.
Bereits mehrfach ausgezeichnet
Auch heute noch produziert Disney von Kritikern hochgelobte Filme wie «Frozen» oder «Encanto». Einige davon, beispielsweise «Black Panther», werden zu den besten Filmen aller Zeiten gezählt. Auch fünf der zehn erfolgreichsten Filme aller Zeiten sind Disney-Produktionen.
Bisher wurde das Unternehmen mit 135 Oscars ausgezeichnet, 32 davon erhielt Gründer Walt Disney persönlich. Insgesamt hat Disney die Animationsfilmbranche nachhaltig geprägt. Dies unter anderem durch technische Neuerungen oder Filme wie «Schneewittchen und die sieben Zwerge».