Dow Jones Industrial Average: Wall Street dreht zum Handelsschluss
Wegen der Zinswende bleibt die Stimmung an der US-Börse angespannt. Der Leitindex Dow Jones Industrial Average erzielt jedoch einen Tagesgewinn von 0,7 Prozent.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Stimmung an der US-Böse bleibt vor allem wegen der Zinswende angespannt.
- Auch der Lockdown in Peking bereitet weiter Sorgen.
- Nach einem volatilen Handel hat die Wall Street den Wochenstart im Plus beendet.
- Die Twitterübernahme durch Musk gab der Wall Street ordentlich Antrieb.
Die US-Aktienmärkte haben am Montag ihre anfänglich deutlichen Kursverluste im Handelsverlauf in Gewinne verwandelt. Händler begründeten die Erholung mit zunehmendem Optimismus. Die in dieser Woche zur Bekanntgabe anstehenden Quartalszahlen einiger grosser US-Technologiekonzerne sollen gut ausfallen werden.
Twitterübernahme beeinflusst Dow Jones Industrial Average
Im frühen Handel hatten noch Zins- und Konjunkturängste dominiert. Für Aufsehen sorgte im späten Geschäft folgende Nachricht: Twitter soll den Widerstand gegen eine Übernahme durch Tech-Milliardär Elon Musk aufgegeben haben.
Der Leitindex Dow Jones Industrial Average verlor in der ersten Handelshälfte zeitweise mehr als 3,5 Prozent. Dies, ehe er sich kräftig berappelte und ins Plus drehte. Letztlich gewann der US-Leitindex 0,70 Prozent auf 34 049,46 Punkte.
Der marktbreite S&P 500 schloss mit einem Plus von 0,57 Prozent bei 4296,12 Zählern. Der technologielastige Nasdaq 100 stieg um 1,32 Prozent auf 13 533,22 Punkte.
Zinsveränderungen bereiten Anlegern Sorgen
Seit dem Wochenausklang hatte eine verstärkte Zinsangst auf die Stimmung der Anleger gedrückt. Dies hat zunächst auch am Montag für erhebliche Belastung gesorgt. Insbesondere Aussagen von US-Notenbankpräsident Jerome Powell hatten die zuvor gute Marktstimmung kippen lassen. Er sprach über einen grossen Zinsschritt auf der nächsten Sitzung der Fed Anfang Mai.
Hinzu kamen Sorgen um die Auswirkungen der rigiden chinesischen Corona-Politik auf die Weltwirtschaft.
Aus Branchensicht standen Energiewerte am stärksten unter Verkaufsdruck, nachdem die Ölpreise deutlich gefallen waren. Entsprechend gehörten die Aktien von Chevron, ExxonMobil und ConocoPhillips mit Verlusten zwischen 2,2 und 4,5 Prozent zu den schwächsten Werten. Am Rohölmarkt dominieren zunehmend Sorgen über eine schwächere Nachfrage wegen der strengen Corona-Massnahmen in China. Die Wirtschaftsmetropole Shanghai geht bereits in die vierte Woche eines harten Lockdowns.
Twitter-Aktie stand im Mittelpunkt
Unter den Einzelwerten standen die Aktien von Twitter im Mittelpunkt des Interesses. Der Online-Dienst teilte am Montag mit, dass er sich mit Tesla-Chef Elon Musk auf eine Übernahme verständigt hat.
Twitter soll danach von der Börse genommen werden. Der Preis bleibt bei den von Musk von Anfang an gebotenen 54,20 Dollar je Aktie. Jetzt liegt es an den Aktionären von Twitter, ob sie das Angebot annehmen wollen.
Die Twitter-Papiere hatten bereits vor der bestätigten Einigung aufgrund entsprechender Medienberichte deutlich zugelegt. Danach bewegten sie sich nur noch relativ wenig. Letztlich gewannen sie 5,7 Prozent auf 51,70 Dollar. Die Anteilscheine des Elektroautobauers Tesla hingegen sanken um 0,7 Prozent.
Die Aktien von Coca-Cola gewannen 1,1 Prozent. Der Softgetränke-Hersteller setzte im ersten Quartal aus eigener Kraft deutlich mehr um, als Analysten erwartet hatten. Die operative Marge legte um 2,3 Prozentpunkte auf 32,5 Prozent zu.
Der Euro hielt im US-Handel sein klares Minus aus dem europäischen Geschäft und notierte zuletzt bei 1,0713 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,0746 (Freitag: 1,0817) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,9306 (0,9245) Euro gekostet.
US-Staatsanleihen konnten im späten Handel ihre deutlichen Anfangsgewinne nicht halten, endeten aber dennoch auf höherem Niveau. Der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) gewann zuletzt 0,58 Prozent auf 119,62 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Staatspapiere fiel auf 2,82 Prozent.