Droht nun auch den Flugpassagieren eine Impfpflicht?
Die Swiss macht dem Personal Druck. Wer sich nicht impfen lassen will, fliegt raus. Ein solches Impfobligatorium dürfte bald auch den Passagieren drohen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Swiss will nur noch geimpftes Bordpersonal, sonst droht die Kündigung.
- Immer mehr Länder verlangen auch von Passagieren eine Impfung.
Als erste europäische Airline hat die Swiss ein Impf-Obligatorium für das gesamte Kabinenpersonal eingeführt. Wer bis Ende Dezember nicht doppelt geimpft ist, muss ab Januar mit der Kündigung rechnen.
Aber auch die Passagiere haben immer seltener eine Wahl. «Auch sie müssen sich Gedanken machen», erklärt Sandrine Nikolic, Präsidentin der Gewerkschaft des Kabinenpersonals Kapers, gegenüber der «NZZ am Sonntag». Denn: Mehr und mehr Länder verlangen einen Impfnachweis bei der Einreise. Tests allein reichten nicht mehr.
Das betrifft heute schon Länder wie Kanada oder ab November auch die USA. Als eine der ersten Airlines hat die australische Qantas bereits angekündigt, nur noch geimpfte Passagiere zu transportieren.
«Es ist wahrscheinlich, dass weitere Länder jetzt dem Beispiel Amerikas folgen», meint Gewerkschafterin Sandrine Nikolic.
England verlangt keine Impfung, dafür Quarantäne
Ähnlich schätzt Alexis von Hoensbroech, Chef der Swiss-Schwester Austrian Airlines, die Situation ein. «Weil immer mehr Länder eine Impfung oder einen Genesenenstatus als Bedingung für die Einreise verlangen, wird das praktisch dazu führen, dass zunehmend nur Geimpfte oder Genesene fliegen dürfen», sagte er dem Portal «Aerotelegraph».
Innerhalb Europas dürfte das Fliegen für Ungeimpfte wohl noch etwas länger möglich sein. Doch in England beispielsweise gilt für getestete Personen bereits ein zehntägige Quarantäne.