Economiesuisse befürchtet nach Entspannung einen Winterblues

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Zürich,

Im Sommer hat sich die wirtschaftliche Lage vieler Firmen verbessert. Doch Economiesuisse erwartet einen schweren Winter – für Bevölkerung und Unternehmen.

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Economiesuisse befürchtet nach Entspannung im Sommer einen Winterblues. (Archiv) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Sommer hat sich die wirtschaftliche Lage vieler Schweizer Unternehmen entspannt.
  • Doch unter den Befragten eine Umfrage von Economiesuisse macht sich wieder Skepsis breit.
  • Auch für die Bevölkerung erwartet der Schweizer Wirtschaftsverband einen schweren Winter.

Die wirtschaftliche Lage vieler Unternehmen in der Schweiz hat sich zwar im Sommer etwas aufgehellt. Insbesondere für die Exportindustrie kann aber noch keine Corona-Entwarnung gegeben werden.

Die jüngste Umfrage von Economiesuisse unter den Schweizer Unternehmen, Branchenverbänden und Handelskammern zeige, dass sich wieder Skepsis breitmache.

«Die Corona-Krise ist noch nicht überwunden - es wird ein schwieriger Winter erwartet.» So lautet das Fazit des Wirtschaftsdachverbands in einer am Montag verschickten Mitteilung.

Erleichterung zu spüren

Die wirtschaftliche Lage vieler Schweizer Unternehmen habe sich nach dem starken Einbruch im Frühling über den Sommer entspannt. Trotz der anhaltend schwierigen Situation sei eine gewisse Erleichterung über die Teilerholung in der Schweiz zu spüren gewesen. In rund der Hälfte der Branchen hat sich laut Economiesuisse die Situation im Vergleich zum Mai verbessert.

Stau auf einer Autobahn.
Die Exportmärkte haben sich bis jetzt noch nicht erholt. - keystone

Damit richten sich die Blicke auf die andere Hälfte. Bei einem Fünftel der Antwortenden habe sich die Situation verschlechtert, heisst es. Dies betreffe fast alle Exportbranchen ausser der Pharmaindustrie.

Insbesondere bei Investitionsgütern würden sich die fehlenden Bestellungen des letzten Halbjahrs immer stärker auf die Auslastung der Produktion auswirken. Die Exportmärkte hätten sich bis jetzt noch nicht erholt. Mehr als 70 Prozent der Exportbetriebe kämpften mit Absatzschwierigkeiten im Ausland. Und rechneten in den nächsten zwei Monaten mit keinerlei Verbesserungen.

Schnelle Testresultate und kurze Quarantäne

Bereits deutlich gestiegen sind dagegen die Arbeitsausfälle, da mehr Personen von Quarantäne- und Isolationsmassnahmen betroffen sind. Insbesondere bei Firmen, bei denen zwingend in Gruppen - z.B. bei der Montage von Maschinen - gearbeitet werden muss, besteht laut dem Wirtschaftsverband die Gefahr, dass ganze Teams ausfallen.

Es sei deshalb für die Wirtschaft wichtig, dass möglichst schnell Testresultate vorlägen. Und die Quarantäne nur so kurz wie nötig dauere.

In der Binnenwirtschaft litten vor allem Unternehmen in denjenigen Branchen, die weiterhin nicht oder nur unter starken Einschränkungen operieren dürfen. Dazu gehören beispielsweise die Eventbranche, die Reisebranche, die Gastronomie oder Marktfahrer.

Im Winter wird Krise für Bevölkerung spürbar

Gemäss Economiesuisse berichten neu auch einzelne Versicherer von einer schlechteren Lage in ihrer Geschäftstätigkeit. Weil sie weniger Versicherungsprodukte verkaufen und die Prämien zurückgehen.

Konkurs
Trotz Coronavirus-Krise erwartet die KOF keine grössere Pleitewelle. - Keystone

Im Winter werde die wirtschaftliche Krise für die Bevölkerung spürbarer, warnt Economiesuisse. Entlassungen, Betriebsschliessungen und Konkurse würden zunehmen, spätestens wenn die stützenden Massnahmen wie Covid-19-Kredite und Kurzarbeit auslaufen, so die düstere Prognose.

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