Economiesuisse will rasche Öffnungen – Maske darf bleiben
Das Wichtigste in Kürze
- Die Schweiz steht im nächsten Jahr vor grossen wirtschaftspolitischen Herausforderungen.
- Economiesuisse fordert den Bundesrat deshalb zum Handeln auf.
- Bezüglich der Corona-Politik unterstützt der Wirtschaftsdachverband eine rasche Öffnung.
Die Wirtschaft wird in den kommenden Monaten gefordert sein: Nebst der drohenden Stromknappheit ist unklar, wie es mit der Europapolitik weitergeht. Auch die Umsetzung der internationalen Steuerreform stellt zahlreiche Unternehmen vor Herausforderungen.
Darüber hinaus muss sich ein grosser Teil der Wirtschaft neu orientieren. Nach der Aufhebung der Corona-Massnahmen werden die Unterstützungsgelder nicht mehr fliessen. Für viele Unternehmen geht es dann erst recht ums Überleben.
An der Jahresmedienkonferenz des Wirtschaftsdachverbandes Economiesuisse sprach Präsident Christoph Mäder über die grössten Herausforderungen im nächsten Jahr.
Economiesuisse befürwortet Ende der Corona-Massnahmen
Bezüglich dem weiteren Vorgehen in der Corona-Politik scheint für den Wirtschaftsdachverband klar, dass am 17. Februar alle Massnahmen aufgehoben werden können: «So wie es jetzt aussieht, glauben wir, dass dies möglich sein sollte», sagt Mäder zu Nau.ch.
Grundsätzlich müsse aber die epidemiologische Lage Grundlage der Entscheidungen sein, ergänzt Mäder. «Im jetzigen Fall bedeutet das die Belastung der Spitäler. Diese wird ausschlaggebend sein, ob ein oder zwei Schritte gemacht werden können», meint der Wirtschafts-Präsident.
Sollen in der Schweiz alle Massnahmen zur Eindämmung des Coronavirus fallen?
Bei der Aufhebung der Maskenpflicht ist Mäder vorsichtiger: «Hier müssen wir zwischen dem öffentlichen Verkehr und Veranstaltungen differenzieren.» Im öV werde es wohl noch eine Weile dauern, bis die Masken fallen. In Restaurants und Grossveranstaltungen könne die Maskenregelung hingegen der Wirtschaft überlassen werden.
Wirtschaftsverband fordert Bundesrat zum Handeln auf
Die grössten wirtschaftlichen Herausforderungen sieht der Wirtschaftsverband aber anderswo: «Wir müssen das Verhältnis zu Europa wieder auf eine solide Grundlage stellen. Zweitens müssen bei der Stromversorgung die notwendigen Vorkehrungen getroffen werden. Auch bei der Altersvorsorge müssen wir vorwärts machen», fasst Mäder zusammen.
Die Schweizer Wirtschaft erwarte von der Landesregierung rasche Massnahmen zur Fortsetzung des bilateralen Weges. Diese sei nach dem einseitigen Abbruch der Verhandlungen über das Rahmenabkommen mit der EU am kriseln.
Lösungen brauche es vor allem in Bereichen Börsen und Banken, Medizinaltechnik, Forschung und Stromversorgung. Unerlässlich sei auch die Klärung der institutionellen Frage: Denn die Unternehmen seien dringend auf Rechtssicherheit in den Beziehungen mit der EU angewiesen.
Besorgt zeigte sich der Präsident von Economiesuisse zudem über das wachsende Risiko einer Strommangellage. «Es ist derzeit das grösste Risiko für unser Land und der potenzielle Schaden wäre enorm.» Das Bewusstsein dafür sei relativ gering, die Wahrscheinlichkeit des Eintretens werde aber immer grösser. Der Bund müsse deshalb rasch einen Plan entwickeln, der klar aufzeige, wie er der drohenden Lücke begegnen will.