Elektroauto überholt Diesler in der Schweiz
Jeder zehnte Neuwagen ist ein Elektroauto. Alternative Antriebe boomen, Diesel und Benzin verlieren an Boden.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Juni wurden 3690 Elektroautos und 3500 Diesler zugelassen.
- Der Dieselmotor verliert klar an Boden. Aber auch Benziner waren schon beliebter.
Die Auto-Importeure ächzen weiterhin unter der Corona-Krise. Zwar haben die Neuwagen-Verkäufe im Juni gegenüber dem Vorjahresmonat zugelegt. Doch der Absatz liegt immer noch 13 Prozent unter dem langjährigen Juni-Schnitt, wie der Verband Auto Schweiz schreibt.
Das liegt einerseits an einer zurückhaltenden Nachfrage. Andererseits gibt es bei Autobauern Verzögerungen wegen Problemen in den Lieferketten und fehlender elektronischer Bauteile. «Wir sind beim Marktvolumen noch nicht da, wo wir gerne wären», kommentiert Auto-Schweiz-Sprecher Christoph Wolnik.
Bessere Nachrichten gibt es von der Elektromobilität. Vergangenen Monat wurden 3690 Stromer neu zugelassen. Damit überholt das E-Auto den Diesler. Von den Selbstzündern wurden im Juni 3500 Stück eingelöst.
Diesel ein Auslaufmodell
Auf das Gesamtjahr gesehen sind Dieselautos noch führend. Ihr Marktanteil liegt bei 16 Prozent, jener der Stromer bei 10 Prozent. Der Trend ist aber klar: Die Selbstzünder verlieren an Boden, die E-Autos legen zu.
Zugelegt haben seit Anfang Jahr auch die umstrittenen Plug-in-Hybride: 8 Prozent aller Neuwagen sind aktuell eine Mischform aus E-Auto und Verbrenner. Mit 21 Prozent Marktanteil sind die gewöhnlichen Hybride ohne Strom-Anschluss mittlerweile die zweitbeliebteste Antriebsform bei Neuwagen. Wasserstoff- und Gas-Autos spielen hingegen keine Rolle.
Unter dem Strich fährt über ein Drittel der neu zugelassenen Autos mit einem alternativen Antrieb. «Dieser Trend wird sich weiter fortsetzen – die Geschwindigkeit hängt aber auch von der politischen Unterstützung ab», sagt Wolnik.
Mit Abstand am meisten kaufen Schweizer nach wie vor Benziner. Sie machen aktuell 46 Prozent aller Neuwagen aus. Allerdings nimmt die Beliebtheit ab. Noch vor drei Jahren machten Benziner zwei Drittel der Neuwagenverkäufe aus.