Ethos-Präsident kritisiert hohe Banker-Boni

Lina Schlup
Lina Schlup

Genève,

Rudolf Rechsteiner, Präsident der Anlagestiftung Ethos, kritisiert die hohen Boni der UBS- und CS -Banker.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Rudolf Rechsteiner ist seit vergangenem Jahr Präsident der Stiftung Ethos.
  • In einem Interview kritisiert er die Manager-Boni der Credit Suisse und der UBS.
  • Weiter äussert er sich über die Rolle, die der Klimawandel in der Wirtschaft spielt.

Rudolf Rechsteiner, früherer SP-Nationalrat, ist seit 2018 Präsident der schweizerischen Anlagestiftung Ethos. Er kritisiert in einem Interview die hohen variablen Vergütungen von UBS- und Credit-Suisse-Managern. Die Stiftung wurde 1997 in gegründet – zur «Förderung einer nachhaltigen Anlagetätigkeit» und für «ein stabiles und gesundes Wirtschaftsumfeld».

«Das sind amerikanische Verhältnisse»

«Die variablen Vergütungen sind zu hoch gemessen am fixen Lohn», sagt er über die Credit Suisse-Boni. Obwohl der Aktienkurs rückläufig und die Geschäftstätigkeit mässig erfolgreich sei, habe die Geschäftsleitung in einem Jahr 100 Millionen Franken erhalten.

«Das sind amerikanische Verhältnisse», sagt Rechsteiner der «Luzerner Zeitung». Von denen behauptet werde, sie hätten auch hierzulande zu gelten. Dem stimme er nicht zu.

«Niemand will Verantwortung übernehmen»

Auch an der UBS-Führung lässt er kein gutes Haar. «Die UBS ist zu einer Busse von 4,5 Milliarden Euro verurteilt worden und hat dafür nur 500 Millionen zurückgestellt. Das Urteil ist zwar noch nicht definitiv, aber das Risiko ist da.»

Der Bank drohe eine erhebliche Belastung, aber: In der Führung schiebe man das Problem, dann auf die vorherige Amtszeit. Niemand wolle Verantwortung übernehmen. «Es ist zu fragen, ob die UBS wirklich einen Strich gezogen hat unter das Kapitel Beihilfe zur Steuerhinterziehung.»

Ethos: Klimawandel als zentrales Thema

Als Präsident von Ethos will Rudolf Rechtsteiner den Klimawandel in den Fokus stellen. Denn: «Dieser gefährdet die Werthaltigkeit der Anlagen aller Investoren und wird zur Existenzfrage.»

Der Basler ist sich sicher: «Auf die Unternehmen kommen eine Reihe von Klimakosten zu.»

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