EU-Parlament billigt Nominerung von Wirtschaftsweiser Schnabel für EZB-Vorstand
Das EU-Parlament hat die Nominierung der deutschen Wirtschaftsprofessorin Isabel Schnabel für den freien Posten im Direktorium der Europäischen Zentralbank (EZB) gebilligt.
Das Wichtigste in Kürze
- Wirtschaftsprofessorin soll auf zurückgetretene Lautenschläger folgen.
511 Abgeordnete stimmten am Dienstag in Strassburg für die 48-Jährige, 112 gegen ihre Nominierung. Sie soll auf die jüngst zurückgetretene Notenbankerin Sabine Lautenschläger folgen.
Lautenschläger hatte zu Ende Oktober ihr Amt offenbar wegen Meinungsverschiedenheiten über die ultralockere Geldpolitik der EZB unter dem bisherigen Chef Mario Draghi vorzeitig niedergelegt. Schnabel, die an der Universität Bonn lehrt, gilt als Unterstützerin des Kurses von Draghi. Sie ist eine der Wirtschaftsweisen der Bundesregierung.
Mit einer noch breiteren Mehrheit unterstützten die EU-Parlamentarier zudem die Nominierung des Italieners Fabio Panetta als Nachfolger des Franzosen Benoît Coeuré im EZB-Direktorium. Coeurés Amtszeit endet am 1. Januar 2020.
Die Abstimmungen des EU-Parlaments waren nicht bindend. Die EU-Staats- und Regierungschefs entscheiden über die Ernennungen, müssen davor aber das Europaparlament und den EZB-Rat konsultieren. Schnabel soll bis Jahresende ernannt werden.