EU überholt China bei Investitionen in Batterietechnik
Die EU investiert nun mehr Geld in Batterietechnik als China. Sie soll den Staaten helfen, den Ausstieg aus den Verbrennungsmotoren zu schaffen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die EU hat China bei Investitionen in die Batterietechnik überholt.
- Sie will bis 2035 aus dem Verbrennungsmotor aussteigen.
- Dazu benötigt es Batterien für Elektroautos.
Die Europäische Union hat nach eigenen Angaben Marktführer China bei Investitionen in Batterietechnik im vergangenen Jahr überholt. «In Europa wurden dreieinhalb Mal mehr Investitionen getätigt als in China», sagte der Vizepräsident der EU-Kommission, Maros Sefcovic.
«Es ist uns gelungen, 180 Milliarden Euro an Private Equity in den europäischen Batteriesektor zu holen.» Das sagte Sefcovic der «Welt am Sonntag».
Am Donnerstag wird in Brandenburg eine ersten Fabrik für Kathodenmaterial des deutschen Chemiekonzerns BASF eröffnet. Damit wird nach Worten von Sefcovic eine wichtige Lücke in der europäischen Wertschöpfungskette geschlossen.
Mehr Batterien für weniger Verbrennungsmotore
Derzeit seien in der EU etwa 30 grosse Elektroautofabriken in der Planung. «Aber was uns völlig fehlte, war die Produktion von aktivem Kathoden- und Anodenmaterial», sagte er. Es sei eine enorme Chance, dass BASF sich genau auf das konzentriere, was an Batterieproduktionskapazitäten in Europa fehle.
Der Europäische Rechnungshof hatte am Montag davor gewarnt, dass der für 2035 anvisierte Ausstieg aus dem Verbrennungsmotor nicht gelingen dürfte. Sofern es nicht einen deutlich schnelleren Ausbau der Batteriefertigung gäbe.
Sefcovic hält die europäischen Ziele jedoch noch für erreichbar. «Unsere erste Einschätzung war, dass wir bis zum Ende des Jahrzehnts in der Lage sein sollten, 80 bis 90 Prozent des Batteriebedarfs der europäischen Automobilindustrie zu decken. Und das ist immer noch unser Ziel», sagte der Politiker der Zeitung.