EU-Wettbewerbshüter gehen erneut gegen Google vor
Die EU-Kommission prüft, ob Googles Anzeigengeschäft gegen europäisches Wettbewerbsrecht verstösst. «Wir vermuten, dass Google es konkurrierenden Online-Werbediensten erschwert haben könnte, am Wettbewerb im Bereich der Werbetechnologie teilzunehmen», teilte EU-Kommissionsvize Margrethe Vestager am Dienstag in Brüssel mit. Ausserdem werde untersucht, ob die von Google angewandten Verfahren zur Nutzerverfolgung mit einem fairen Wettbewerb im Einklang stünden.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Technikgigant steht schon seit Jahren im Fokus der EU-Kommission.
Vestager verhängte in drei Verfahren Bussgelder von insgesamt 8,25 Milliarden Dollar. Dabei ging es unter anderem um das Smartphone-Betriebssystem Android und die Shopping-Suche.
Bei der nun bekannt gewordenen Untersuchung will sich die Brüsseler Behörde auf den Bereich der Werbeanzeigen konzentrieren. Dabei bietet Google sowohl für Werbetreibende als auch für Verleger Dienste an. Mehrere Fragen sollen im Fokus stehen - unter anderem ob die Google-Dienste «Display & Video 360» beziehungsweise Google Ads genutzt werden müssen, um Werbung auf YouTube zu kaufen. Geprüft werden soll auch, inwieweit Google den Zugriff auf Nutzerdaten für konkurrierende Dritte beschränkt.