Ex-Wirecard-Chef: Kein Fehlverhalten von Aufsicht und Politik
Markus Braun, Ex-CEO von Wirecard, beteuert, dass weder Politik noch Aufsicht sich im Skandal um das Unternehmen etwas zu Schulden haben kommen lassen.

Das Wichtigste in Kürze
- Am Donnerstag sprach der Ex-Wirecard-Chef vor dem Untersuchungsausschuss des Bundestags.
- Markus Braun beteuert, dass er weder bei Politik noch Aufsicht Fehlverhalten bemerkt habe.
- Auf weitere Fragen der Abgeordneten verweigerte der in U-Haft sitzende ex-CEO die Aussage.
Der Ex-Chef des Skandalunternehmens Wirecard, Markus Braun, sieht kein unlauteres Verhalten von Behörden und Politik im Zusammenhang mit dem Bilanzskandal. Er habe nie Hinweise erhalten, dass sich Behörden, Aufsichtsstellen oder Politiker nicht korrekt, pflichtwidrig oder irgendwie Form unlauter verhalten hätten. Dies sagte Braun am Donnerstag vor dem Untersuchungsausschuss des Bundestags. Das gelte auch für den Aufsichtsrat als Kontrollorgan und für die Wirtschaftsprüfer.
Mehr werde er vor dem Ausschuss nicht sagen, erklärte Braun, der seit dem Sommer in Untersuchungshaft sitzt.

Er wolle sich zunächst vor der Staatsanwaltschaft äussern. Am Ende werden unabhängige Richter entscheiden, wer die rechtliche Verantwortung für den Zusammenbruch des Unternehmens trage, sagte er. Auf jegliche Fragen von Abgeordneten verweigerte Braun daraufhin die Aussage.
Der 51-Jährige gilt als einer der Hauptverantwortlichen des Betrugsskandals, bei dem Wirecard über Jahre Scheingeschäfte in Milliardenhöhe verbucht haben soll. Der Ausschuss will aufdecken, ob das Fintech-Unternehmen von den Aufsichtsbehörden trotz Hinweisen auf Unregelmässigkeiten mit Samthandschuhen angefasst wurde.