Experten vermuten weitere Höhenflüge am Schweizer Aktienmarkt
Im März 2020 sorgte Corona für einen Börsen-Kollaps. Heute ist davon kaum noch was zu sehen. Der Schweizer Aktienmarkt ist im Hoch. Experten erklären, warum.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Schweizer Leitindex SMI erreichte am Dienstag mit 12'361 Punkten einen neuen Rekord.
- Der schnelle Aufstieg des Schweizer Aktienmarktes beobachten Experten mit Verständnis.
- Denn: Der Gewinn sei begründet und dürfte in naher Zukunft noch weiter zunehmen.
Der Optimismus auf dem Schweizer Aktienmarkt ist ungebrochen. Obwohl die Corona-Pandemie andauert, erholt sich das Vertrauen der Anleger stetig.
Erst am Montag erreichte der Schweizer Leitindex SMI ein neues Allzeithoch. Gleich am darauffolgenden Tag klettert er weiter auf 12'361 Indexpunkte, und am Mittwoch folgte mit 12'388 Punkten ein weiterer Rekord. Und auch heute Morgen bleibt der Aktienindex auf Erfolgskurs.
Besonders beachtlich: noch im März 2020, als sämtliche Märkte rund um den Globus kollabierten, lag der Kurs bei schlappen 8160 Indexpunkten.
Woher also kommt all der Optimismus und, vor allem, ist er überhaupt gerechtfertigt? Nau.ch hat mit zwei Ökonomen gesprochen. Sie sehen den möglichen Treiber bei der extrem expansiven Fiskal- und Geldpolitik der Schweiz.
«Die Unternehmensgewinne haben deutlich schneller und stärker erholt als erwartet», erklärt Daniel Kalt, Chefökonom der UBS. Vielerorts würden die Gewinne heute sogar über dem Niveau von vor der Pandemie liegen.
Schweizer Grossbanken rechnen mit weiterem Auswärtstrend
Ebenfalls entscheidend seien die weltweiten Impfkampagnen und die damit verbundenen wirtschaftlichen Öffnungen, so Kalt. Nach dem UBS-Experten dürfte der leichte Aufwärtstrend – mit möglichen Schwankungen – deshalb weiter anhalten.
Auch die Credit Suisse schätzt den Schweizer Aktienmarkt stabil und stark ein. Investment Strategieexperte Marc Häfliger rechnet in den nächsten drei bis sechs Monaten mit «attraktiven Renditen».
Chinesische Regierung dämmt Wirtschaft
Gegenüber globalen Aktien hat Häfliger jedoch eine eher neutrale Einschätzung. Gerade in China sei wirtschaftliche Situation aktuell sehr angespannt. Der Grund liegt in der Regierung selbst.
«Vermehrtes regulatorisches Eingreifen der chinesischen Behörden hat die Stimmung der Anleger gebremst», so Häfliger. Da weitere solche Regularien folgen dürften, seien aktuell Investitionen in andere Sektionen zu bevorzugen.