Expertin verteidigt Arbeitsmoral der Generation Z
Ist die Generation Z faul? Nein, behauptet Laura Bornmann. Es seien die Arbeitgeber, die sich die Welt zu einfach machen. Sie müssten umdenken, so die Expertin.
Das Wichtigste in Kürze
- Laura Bornmann lehnt die weitverbreiteten Vorwürfe gegen die Generation Z ab.
- Stattdessen fordert sie, Führungskräfte sollten den Mitarbeitenden dienen.
Faul, verwöhnt und fordernd – an Vorwürfen und Klischees gegenüber der Generation Z mangelt es nicht. Wahr sind sie deswegen aber längst nicht, findet Laura Bornmann.
«Alle Menschen wollen doch einen Job, der ihnen Spass macht und der sinnstiftend ist», sagt die Geschäftsführerin von «Startup Teens» und «GenZ Talents» gegenüber dem Spiegel. Der Unterschied bei der Generation Z liege jedoch darin, dass sie ihre Bedürfnisse auch durchsetze.
Zentral dabei sei vor allem eine empathische Führungskultur. «Viele Unternehmen haben verstanden, dass die Schulung ihrer Führungskräfte ein wichtiger Hebel ist, um die Unternehmenskultur zu verbessern und für Nachwuchskräfte attraktiv zu sein», so Bornmann (32).
Im Gegenzug würden aber ebenso viele Unternehmen an den weitverbreiteten Vorwürfen und Klischees festhalten. «Wenn Jüngere kürzere Arbeitszeiten oder Sabbaticals fordern, heisst es schnell, sie seien faul. Wenn sie den Arbeitgeber wechseln, sind sie illoyal», so Bornmann.
Generation Z setzt Grenzen für ihre Gesundheit
Diese Schlussfolgerung sei jedoch falsch, findet die Expertin. Denn: «Sie setzen nur stärker Grenzen, um langfristig gesund zu bleiben – und ziehen weiter, wenn sie nichts Neues mehr lernen können.»
Gemäss Bornmann liegt das Problem deshalb nicht bei der Generation Z, sondern bei den Arbeitgebern, die sich die Welt zu einfach machen: «Eine Führungskraft sollte den Mitarbeitenden dienen, nicht andersherum. Sie sollte das Gute in ihnen sehen, sie fördern wollen.»
Das gelte auch, wenn sich junge Angestellte vom Unternehmen trennen. «Leider passiert es noch häufig, dass sich Führungskräfte nach einer Kündigung kindisch verhalten», erklärt Bornmann.
Das Problem: Wer so verabschiedet wird, kommt nicht zurück. Dabei kann es auch «eine Chance sein, wenn jemand zwei Jahre lang anderswo Erfahrungen sammelt – und dann mit dem neuen Wissen zurückkehrt.»