Facebook will glaubwürdigen Nachrichten zu mehr Verbreitung verhelfen
Nach einer erneuten Kritikwelle will Facebook im Kampf gegen Falschmeldungen mehr unternehmen. Artikel mit Informationen aus erster Hand werden neu bevorzugt.

Das Wichtigste in Kürze
- Facebook will glaubwürdigen Nachrichten zu mehr Verbreitung verhelfen.
- Artikel mit Infos aus erster Hand und Autorennamen werden künftig häufiger angezeigt.
- Wegen der anstehenden US-Wahlen wird die Debatte über Fake News derzeit erneut angeheizt.
Im Kampf gegen Falschinformationen will das Online-Netzwerk Facebook als glaubwürdig eingestuften Nachrichten zu einer grösseren Verbreitung verhelfen.
Artikel mit Informationen aus erster Hand und Autorennamen sollten häufiger im News Feed der Nutzer angezeigt werden, erklärte Facebook am Dienstag. Die Nutzer wollten «glaubwürdige und informative Nachrichten» lesen. Deswegen werde fortan jenen Artikeln Vorrang eingeräumt, die Quelle für eine Nachricht seien und bei denen der Verfasser «transparent» sei.

So will Facebook bei bestimmten Themen jene Artikel suchen, die am häufigsten als Quelle genannt werden. Diese sollen dann verstärkt im News Feed auftauchen. Zugleich betonte Facebook: «Die meisten Nachrichten, die Menschen im News Feed sehen, stammen von Quellen, denen sie oder ihre Freunde folgen, und das wird sich nicht ändern.»
Facebook unter Druck
Als zweite Massnahme sollen jene Artikel unterdrückt werden, bei denen Unklarheit über den Autoren herrscht - entweder, weil der Name des Verfassers nicht genannt wird, oder weil sich auf der Website eines Mediums keine Angaben über die Mitarbeiter finden. Solche Medien würden häufig als weniger glaubwürdig wahrgenommen und würden Leser durch reisserische Überschriften zum Anklicken des Artikels verleiten wollen.
In den vergangenen Jahren sind soziale Netzwerke verstärkt unter Druck geraten, gegen die Verbreitung von Falschnachrichten vorzugehen. In den USA wird die Debatte derzeit wegen der Präsidentschaftswahlen im November besonders intensiv geführt.
Zuletzt haben wegen der Verbreitung von Hassbotschaften zahlreiche Konzerne angekündigt, auf Facebook vorerst keine Werbung mehr schalten zu wollen. Der Boykott trifft die Online-Plattform hart.