Fiat und PSA einigen sich über Grossfusion
Fiat und PSA einigten sich auf eine Grossfusion. Durch den Zusammenschluss könnte der viertgrösste Autoproduzent der Welt entstehen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die PSA Groupe und Fiat Chrysler haben einer Fusion zugestimmt.
- Damit entwickeln sich die Autobauer zum viertgrössten Autoproduzenten der Welt.
Die Führungsgremien der beiden Konzerne stimmten dem Zusammenschluss zu, wie beide am Donnerstag mitteilten. Damit soll der nach Verkaufszahlen viertgrösste Autobauer der Welt entstehen. Hinter Volkswagen, der Renault-Nissan-Allianz und Toyota. Werksschliessungen sind laut PSA und Fiat Chrysler nicht geplant.
Fiat und PSA halten je 50 Prozent des Kapitals
Der Aufsichtsrat von PSA und der Verwaltungsrat von Fiat Chrysler stimmten einer Fusion unter Gleichen zu. In der gemeinsamen Erklärung heisst es: Die Aktionäre der beiden Gruppen werden damit jeweils 50 Prozent des Kapitals halten. Der Wert des neuen Konzerns wird auf rund 50 Milliarden Dollar (rund 45 Milliarden Euro) geschätzt. Zusammen verkauften beide Konzerne zuletzt 8,7 Millionen Fahrzeuge im Jahr.
Zu dem fusionierten Konzern würden Marken wie Opel, Peugeot und Citroën gehören sowie Alfa Romeo, Chrysler und Maserati. PSA hatte Opel 2017 von dem US-Konzern General Motors übernommen und der deutschen Traditionsmarke ein Sparprogramm verordnet. Dadurch schrieb Opel erstmals wieder schwarze Zahlen.
Automobilexperte Ferdinand Dudenhöffer hatte am Mittwoch gewarnt, Opel könne bei der Fusion «den schwarzen Peter» ziehen. Dudenhöffer fragte sich etwa, ob die beiden Automobilhersteller das Rüsselsheimer Opel-Entwicklungszentrum weiter betreiben wollen. Bereits der aktuelle Sanierungsplan sieht einen Abbau von 2000 der 6400 Stellen in Rüsselsheim vor.
In der gemeinsamen Erklärung ist von jährlichen «Synergien» von 3,7 Milliarden Euro die Rede. Diese sollten vor allem durch verbesserte Investitionen und Produktionsprozesse erzielt werden und «nicht durch Werksschliessungen», betonten die Konzerne.
PSA-Chef Carlos Tavares soll das fusionierte Unternehmen leiten. Der Verwaltungsratschef von Fiat Chrysler (FCA), John Elkann, soll dem Aufsichtsgremium auch in dem neuen Konzern vorstehen. Offenbar aus steuerlichen Gründen soll die fusionierte Gruppe ihren Sitz in den Niederlanden haben.
Mit dem Zusammenschluss wollen PSA und Fiat Chrysler das Thema Elektromobilität gemeinsam angehen. Die Fusion würde PSA zudem einen Zugang zum US-Markt geben. Fiat Chrysler ist dort unter anderem mit den Marken Jeep und Dodge RAM in sehr lukrativen Segmenten aktiv. Fiat Chrysler wiederum braucht einen Partner für den asiatischen Markt und will seine Rolle in Europa stärken.