Fleisch ist im Schweizer Detailhandel weniger beliebt
Das Wichtigste in Kürze
- Bei Migros, Denner und Aldi geht die Nachfrage nach Fleisch zurück.
- Aktuell liegt der jährliche Fleisch-Konsum pro Kopf bei rund 50 Kilogramm.
Vegi-Produkte boomen. Selbst im Discounter gibt es heute Fleischersatzprodukte. Gleichzeitig spüren die Detailhändler einen Wandel beim Fleischkonsum.
«Die Nachfrage ist leicht rückläufig», sagt Denner-Sprecher Thomas Kaderli. «Es wird dafür vermehrt hochwertiges und zertifiziertes Fleisch gegessen. Die Migros-Tochter setzt darum mittlerweile auf Produkte mit IP-Suisse-Zertifizierung.
Ähnlich sieht es bei Konkurrent Aldi aus. «Wir haben festgestellt, dass immer häufiger weniger Fleisch konsumiert wird», sagt Sprecher Philippe Vetterli. Zahlen will der Discounter aus «unternehmenspolitischen Gründen» nicht nennen.
Mehr Geflügel und Fisch
Auch Migros verzeichnet einen «leichten Rückgang» bei den Verkaufsmengen von Fleisch. «Ein Teil des Mengenverlusts wird mit Wachstum bei Geflügel und Fisch kompensiert», sagt Sprecher Tristan Cerf.
Nicht alle Detailhändler registrieren einen geringeren Fleischhunger. Stabil ist laut eigenen Angaben die Fleisch-Nachfrage bei Manor, Globus und Coop.
Noch im Vorjahr blieb der Fleischkonsum laut Proviande konstant. Hält die Entwicklung im Detailhandel an, dürfte der Absatz 2019 wohl etwas zurück gehen.
Der Fleischkonsum in der Schweiz hat sich längst von Höchstwerten entfernt. 1987 war ein Rekordjahr, damals vertilgten Schweizer 60,5 Kilo Fleisch pro Person. Seit Ende der 90er Jahren hat sich der Fleischkonsum bei rund 50 Kilo pro Jahr eingependelt.